18. Sep. 2017 | Aktuelles, Wahlkreis
Die baden-württembergischen Unikliniken haben einen hervorragenden Ruf bei der Behandlung schwerstkranker Patientinnen und Patienten. Große Sorgen machen sich jedoch deren Personalräte um die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten. Das wurde im Gespräch mit MdB Lothar Binding deutlich.
Die Personalräte beklagten, dass das Land zu wenig in Gebäude und Ausstattung investiere. Schon heute müssten die Kliniken 50 Prozent der Baukosten aus Eigenmitteln schultern. Das aber schmälert die Mittel für Personal. Arbeitszeitvorschriften könnten kaum noch eingehalten werden und die Qualität der Patientenversorgung leide, wenn nicht gegengesteuert wird.
Lothar Binding sieht das genauso. Die Länder müssten ihre Investitionen in Krankenhäuser eigentlich verdoppeln. Diese Finanzierungslücke könne von den Ländern allein nicht mehr geschlossen werden. Die SPD will daher, dass Bund- und Länder in einer gemeinsamen Anstrengung diese Lücke schließen.
Binding sprach sich weiter für verbindliche Personalstandards in den Kliniken aus. Dafür müsse künftig auch mehr Geld in die Hand genommen werden. „Wenn wir die Leistungen beim Arzt und im Krankenhaus angemessen vergüten wollen, brauchen wir eine Bürgerversicherung, an der sich auch die Arbeitgeber zur Hälfte beteiligen“, sagte der Abgeordnete. Nur so könnten die Arbeitsplätze im Gesundheitswesen verlässlich finanziert werden.
Die Gespräche sollen fortgesetzt werden. Insbesondere möchten die Personalräte mit Lothar Binding die immer umfangreicheren Ausgründungen in Servicebetriebe ohne Tarifvertrag und die Probleme mit befristen Arbeitsverhältnissen besprechen.
Die SPD hat sich bereits in der jetzigen Koalition für bessere Krankenhausfinanzierung und Personalstandards eingesetzt.
Mit der Einsetzung einer Bund/Länder Arbeitsgruppe unter Leitung der Hamburger Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks wurde gegen erheblichen Widerstand der Union (Jens Spahn) eine Krankenhausreform durchgesetzt. Erreicht wurde u.a.:
- ab 2017 wurde der bisherige Versorgungszuschlag (500 Millionen Euro) durch einen Pflegezuschlagin gleicher Höhe ersetzt. Der soll den Häusern zu Gute kommen, die keine Pflegestellen abgebaut haben und ihr Pflegepersonal anständig entlohnen.
- bis Ende 2017 soll eine Expertenkommission überprüfen, wie der Pflegebedarf der Krankenhauspatientinnen und -patienten bei der Bezahlung der Krankenhäuser richtig abgebildet wird.
- In der Zwischenzeit wurde für die „Pflege am Bett“ ein Pflegestellen-Förderprogramm Von 2016 bis 2018 stehen pro Jahr 330 Millionen Euro zur Verfügung
- Ab 2019 sollen dann für die Krankenpflege dauerhaft 330 Millionen in die Finanzierung der Behandlungskosten einfließen.
- Im Rahmen eines Hygieneförderprogramm können die Krankenhäuser zusätzliches Personal ausbilden und neue Stellen schaffen.
- Als neue Leistung wurde ein Anspruch auf pflegerische Übergangsversorgung nach einem Krankenhausaufenthalt in den Leistungskatalog der Krankenkassen aufgenommen.
- Die Krankenhäuser erhalten einen Ausgleich, wenn die Tarifabschlüsse die Preiszuwächse der Krankenhäuser übersteigen. Damit sollen Tarifverträge für das Krankenhauspersonal mehr Bedeutung erhalten.
- in ländlichen Regionen wurden neben der DRG Vergütung Sicherstellungszuschläge ermöglicht, um ein ausreichendes medizinisches Versorgungsangebot zu sichern.
- Umfangreiche Notfallversorgung der Krankenhäuser werden besser bezahlt
- Umstrukturierungen können mit einem Strukturfonds 500 Millionen Euro besser finanziert werden. Die Länder können Mittel aus dem Strukturfonds abrufen, wenn sie den gleichen Betrag zuschießen.
Mit dem Koalitionspartner konnten wir nicht alle unsere Vorhaben umsetzen.
Und nicht überall konnten wir die gewünschten Verbesserungen erreichen. Einige Maßnahmen beginnen erst jetzt zu wirken.
25. Nov. 2016 | Aktuelles, Bundestag, Nichtraucherschutz
Vor einigen Tagen hat mich der Präsident des Deutschen Arbeitgeber Verbandes, Herr Peter Schmidt, angeschrieben, um Stimmung gegen das geplante Tabakwerbeverbot zu machen. Er verwies dabei auf einen Artikel des Staatsrechtlers Prof. Hufen. Leider scheinen einige Abgeordnete der Union den Argumenten von Herrn Prof. Hufen zugänglich zu sein und stellen die wirtschaftlichen Interessen einzelner Wirtschaftsgruppen über die Gesundheit und das Wohl der Bevölkerung. Seit Jahren ist mir der Nichtraucherschutz ein wichtige Anliegen, weshalb ich diese Argumentation auch nicht einfach so stehen lassen konnte. (mehr …)
25. Nov. 2016 | Aktuelles, Bundestag, Praktikumsberichte
Bevor ich im nächsten Jahr ein Masterstudium beginne, wollte ich die Zeit nutzen und praktische Erfahrungen sammeln. Im Rahmen meines Studiums der Politikwissenschaften hatte ich bereits viele theoretische Kenntnisse über politische Institutionen und Prozesse, doch ein praktischer Bezug zur Bundespolitik fehlte mir bisher. Ein Praktikum im Bundestag wollte ich schon seit Beginn des Studiums machen, um meine Kenntnisse zu vertiefen und dabei insbesondere die Tätigkeit eines Abgeordneten des Bundestags kennen zulernen. So landete ich – glücklicherweise – bei Lothar an, der für meinen Wahlkreis zuständig ist. (mehr …)
7. Nov. 2016 | Aktuelles, Bundestag, Praktikumsberichte
Mein ein monatiges Praktikum bei Lothar Binding und Gerald Steininger (AG Finanzen) hat mir nicht nur viel Spaß bereitet sondern auch mein Verständnis von politischen Prozessen und echter politischer Arbeit unglaublich erweitert.
Beschäftigt hab ich während des Büro Alltages mit vielfaltigen Aufgaben beispielsweise mit dem Beantworten von Bürgerbriefen, dem Erstellen eines Einkommensteuermodells und dem Lesen von bestehenden, zukünftigen und abgelehnten Gesetzestexten. Darüber hinaus habe ich bei der Teilnahme an Ausschusssitzungen und anderen Veranstaltungen Einblicke in den Berufsalltag eines Angeordneten bekommen.
Das abwechslungsreiche Praktikantenprogramm der SPD-Fraktion mir einen umfassenden Überblick über die Geschichte und Arbeit der deutschen Politik vermittelt. Besonders haben mir die Besuche im Kanzleramt und Finanzministerium Freude bereitet. (mehr …)
19. Okt. 2016 | Aktuelles, Bundestag, Finanzen

Foto: DBT/von Saldern
Heute hat das Bundesfinanzministerium den Finanzausschuss des Deutschen Bundestages über aktuelle Entwicklungen in der EU zur Bekämpfung des Mehrwertsteuerbetruges informiert. Die Europäische Kommission hat kürzlich neue Zahlen zu Mehrwertsteuerausfällen in der EU veröffentlicht. Danach entgingen den EU-Mitgliedstaaten in 2014 Mehrwertsteuern in Höhe von 159,5 Milliarden Euro. Die SPD-Fraktion fordert den Bundesfinanzminister auf, in der EU voranzugehen und die Zusammenarbeit der EU-Mitgliedstaaten zu verbessern. Mehrwertsteuerbetrug ist nicht hinnehmbar und muss auch auf EU-Ebene effektiv bekämpft werden. (mehr …)
29. Sep. 2016 | Aktuelles, Bundestag, Finanzen

Foto: DBT/von Saldern
EZB-Päsident Mario Draghi steht am Mittwoch Bundestagsabgeordneten in Sachen Geldpolitik Rede und Antwort. Auch Lothar Binding, finanzpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, hat durchaus Gesprächsbedarf.
n-tv.de: Was versprechen Sie sich von dem Besuch Draghis?
Lothar Binding: Zunächst einmal finde ich es eine richtige und notwendige Geste des EZB-Präsidenten, sich vor dem Europa-Ausschuss des Deutschen Bundestags den Fragen und Diskussionen der Abgeordneten zu stellen. In den letzten Jahren wurde viel übereinander geredet. Von daher schätze ich es positiv ein, wenn man nun miteinander redet. Ich verspreche mir eine konstruktive inhaltliche Debatte. Konkret geht es darum, Herrn Draghi mit den speziellen deutschen Problemen der anhaltenden Nullzinsphase, beispielsweise hinsichtlich der Altersvorsorge, Lebensversicherungen etc. zu konfrontieren – und ihm klar zu machen, dass das bewährte deutsche Drei-Säulen-System bei den Kreditinstituten auch weiterhin Bestand haben muss. Insbesondere die ausdrücklich nicht für die Finanzkrise verantwortlichen Genossenschaftsbanken und Sparkassen sollten auch künftig eine Chance hinsichtlich ihres Geschäftsmodells erhalten.
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27. Sep. 2016 | Aktuelles, Bundestag, Wahlkreis

Foto: colourbox
Der Heidelberger SPD-Bundestagsabgeordnete Lothar Binding steht im engen Kontakt mit seinem Kollegen Markus Paschke der in Berlin mit der Post AG Gespräche über die neue „Dialogpost“ führt. „Die neuen Bedingungen bei der Dialogpost, ehemals Infopost belasten die Kassen von kleinen Vereinen und Organisationen“, so der Finanzexperte. Durch die Umstellung von der Infopost auf die Dialogpost wurde die Mindesteinlieferungsmenge von 50 auf 200 Briefe erhöht. Die Kosten dafür betragen 28 Cent pro Stück. „Das trifft kleinere Vereine und Organisationen, weil sie durch die Umstellung deutlich mehr Geld für Mitgliederpost ausgeben müssen“, so Binding. (mehr …)