Nichraucherschutz in Japan
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Heidelberg. Wenn man sich in dieser Zeit vor die Neue Universität stellt, sticht einem sofort das große Banner „Für die verfasste Studierendenschaft“ ins Auge. Lothar Binding, MdB und die Arbeitsgemeinschaft für Bildungsfragen in der SPD (AfB) begrüßt die starke Beteiligung der Studenten am Bildungsstreik. „Insbesondere die jungen Menschen, die noch nicht durch Abhängigkeitsverhältnisse im Umfang ihrer Meinungsäußerung eingeschränkt sind, sollten dazu ermutigt werden, ihrer Meinung frei zu äußern“, so der AfB-Kreisvorsitzende Norbert Theobald. „Wir, die AfB, stimmen in vielen Punkten mit den Forderungen der Studierenden und Schülern überein“. (mehr …)
„Schwerwiegende Folgen“ aber auch „Chancen für Neuordnung des Weltfinanzsystems“
In seiner Begrüßung zur Veranstaltung der SPD Handschuhsheim zum Thema „Turbokapitalismus ruft Staat“ forderte der Vorsitzende, Robert Bechtel, als eine erste Konsequenz faire Regeln für den Finanzmarkt. Die SPD Handschuhsheim, so Bechtel „stellt den Begriff Verantwortung in den Mittelpunkt – Verantwortung heißt auch Antworten geben“, gab er dem Referenten des Abends, dem Bundestagsabgeordneten Lothar Binding, mit auf den Weg. Zunächst erläuterte der Finanzexperte der SPD-Bundestagsfraktion anschaulich die für die Entstehung der Finanzmarktkrise bedeutenden Zusammenhänge – von den Eigenkapitalreserven gemäß den Basel II Regeln, Verbriefungen, Kreditverlagerungen zu Zweckgesellschaften bis zur Niedrigzinspolitik und den Erosionen am Immobilienmarkt in den USA. Während es in Deutschland hauptsächlich ein Liquiditätsproblem gäbe, müsse man für die USA von einem Solvenzproblem sprechen.
Binding schaffte den schwierigen Spagat, die hochkomplexen Mechanismen des Finanzsystems auch für Laien verständlich darzustellen und kam zu einer klaren Bewertung: „Die Hiobsbotschaften von den internationalen Finanzmärkten der letzten Wochen haben bei vielen Banken einen schockierenden Mangel an Verantwortungsbewusstsein, Selbstdisziplin und internen Kontrollen offen gelegt.“ Der Heidelberger Bundestagsabgeordnete rechnet mit schwerwiegenden Folgen der Krise: „Sie wird bleibende Spuren hinterlassen. Das Weltfinanzsystem wird multipolarer. Für dieses neue System brauchen wir klare Regeln und ein neues Wertesystem um Verantwortung neu zu begründen und Vertrauen wiederherstellen.“ Dazu müssen strenge Vorschriften für die Kreditvergabe und Eigenkapital, das Verbot rein spekulativer Leerverkäufe, der Aufbau schlagkräftiger Kontroll- und Sanktionsorgane oder verbindliche Standards für eine stärkere Haftung gehören.
Bundesfinanzminister Steinbrück habe hier wirksame und praktikable Vorschläge für eine Neuordnung des Weltfinanzsystems vorgelegt. Geschäfte wie Leerverkäufe, beispielsweise mit geliehenen Aktien, auf deren Wertezerfall spekuliert wird, verraten Spielcasinomentalität, und sollten verboten werden, weil sie unkalkulierbare Risiken in den Finanzmarkt und damit in die gesamte Wirtschaft tragen. „Das ist rechtlich und marktwirtschaftlich natürlich nicht einfach, aber solchen Finanzjongleuren dürfen wir Arbeitsplätze nicht anvertrauen, der neoliberale Ansatz ist gescheitert. Nicht nur in der Wirtschaft sind jetzt Blasen geplatzt – auch in der Politik“, so Binding vor den interessierten Zuhörern im alten Rathaus in Handschuhsheim.
Während die Regulierung der Finanzmärkte ein Thema für die Zukunft – und auch für die kommende Bundestagswahl – sei, solle das zügig verabschiedete Finanzmarktstabilisierungsgesetz die Ersparnisse der Bürger schützen, neues Vertrauen unter den Banken stiften und die Kreditversorgung für den Mittelstand sichern. Diesen Zielen diene der große Bürgschaftsrahmen. Der Staat erhalte mit dem Finanzmarktstabilisierungsgesetz Mitspracherechte bei Produkten, Strukturen und Geschäftspolitik von Banken, die staatliche Hilfe gegen eine Gebühr in Anspruch nehmen. Darüber hinaus forderte Binding internationale Standards für schärfere Regeln für die persönliche Haftung von Bankmanagern. Die Kombination aus solider Bürgschaft und Bankrekapitalisierung mit harten Auflagen sei ein Verdienst Steinbrücks und habe sich auch international durchgesetzt.
Angesichts der hohen internationalen Reputation des SPD-Finanzministers müsse man aus deutscher Sicht sagen „gut, dass wir ihn haben“. „Und gut, einen Finanzexperten wie Binding für Heidelberg im Bundestag zu haben“, so ein Fazit aus Kreisen der Handschuhsheimer Sozialdemokraten.
Martin Bujard
Am 9. September habe ich an einer Podiumsveranstaltung von Ver.di in Heidelberg mit dem Titel „Ver.di: Ein Gespräch zur Finanz- und Wirtschaftskrise und ihren Folgen“ teilgenommen. Daraus entstand folgender Briefwechsel. (mehr …)
Kritik an schwarz-gelber Landesregierung – Kommunen der Rhein-Neckar-Region eröffnen neue Wege
Man könnte denken, dass eine Veranstaltung zu einer primär landespolitischen Thematik zurzeit kaum Aufmerksamkeit erhält – nicht jedoch beim Thema Bildung. Der Saal in der Volkshochschule Heidelberg war gut gefüllt, das Thema brennt vielen in Baden-Württemberg unter den Nägeln: G8-Chaos, unnötige frühe Separierung, Schulabgänger ohne Abschluss, verkrustete Strukturen, Unterrichtsausfall und viele zu große Klassen sind nur einige Punkte, die Eltern, Schüler und Lehrer beklagen. Um Wege aus diesem Dilemma aufzuzeigen, hat der Heidelberger Bundestagsabgeordnete Lothar Binding zu einer Podiumsdiskussion mit dem bildungspolitischen Sprecher der SPD Dr. Frank Mentrup, der Bildungs-Bürgermeisterin Mannheims Gabriele Warminski-Leitheußer und der VHS-Direktorin Dr. Luitgard Nipp-Stolzenburg eingeladen.
Dem Bundespolitiker Binding war es wichtig, angesichts der primären Länderzuständigkeit im Bildungssektor und der Defizite die Frage nach einem zukünftigen Miteinander von Bund, Ländern und Kommunen zu erörtern. „Bildung ist die große soziale Frage unserer Zeit. Wir wollen allen Menschen gesellschaftlichen Aufstieg durch bessere Bildung ermöglichen.“, so Binding. Vor der Föderalismusreform hatte der Bund mit dem 4 Mrd. schweren Ganztagsschulprogramm wichtige Impulse gesetzt. Auch einige Kommunen versuchen, die von der schwarz-gelben Landesregierung verschuldeten Defizite auszugleichen, wobei „unsere Rhein-Neckar-Region mit klugen und praktikablen Programmen eine Vorreiterrolle übernommen hat“, so Binding mit dem Hinweis auf Erfolge des Mannheimer Unterstützungssystems Schule (MAUS) und des Heidelberger Pendants HÜS (Heidelberger Unterstützungssystems Schule). (mehr …)