pppoverman04_01MdB Lothar Binding begrüßte PPP-Austauschschülerin aus Ohio in Plankstadt.

Heidelberg / Seit fast einem Jahr ist sie schon in Deutschland, nun konnte der SPD-Bundestagsabgeordnete Lothar Binding die amerikanische Austauschschülerin Linnea Overman willkommen heißen. Die junge Amerikanerin erhielt im Rahmen des Parlamentarischen Patenschafts-Programms (PPP) ein Stipendium. Fau Overman kommt aus dem Bundesstaat Ohio und lebt mit ihren Eltern in der Hauptstadt Columbus. Ohio ist ein recht vielfältiger Bundesstaat, der jährlich von viele tausend Touristen besucht wird. Einen Großteil der Nordgrenze des Staates bildet der Lake Erie mit einigen schönen Inseln und kleinen Orten mit großem Freizeitangebot.

Das Jugendaustauschprogramm zwischen dem Deutschen Bundestag und dem Kongress der USA wurde 1983 beschlossen, um der jungen Generation in beiden Ländern die Bedeutung der freundschaftlichen Zusammenarbeit, die auf gemeinsamen politischen und kulturellen Wertvorstellungen beruht, zu vermitteln. Das Programm sieht einen einjährigen Aufenthalt von je 60 jungen Deutschen und jungen Amerikanern im jeweiligen Gastland vor.

Als ein junge „Botschafterin“ ihres Landes ist nun Linnea Overman für ein Jahr in die Kurpfalz gekommen. Sie besuchte das Gymnasium in Schwetzingen. Die Mitschüler und Lehrer dort seien zwar sehr nett, aber die Fächer schon manchmal recht schwer, gestand die junge Amerikanerin dem SPD Bundestagsabgeordneten. Als sie nach Deutschland gekommen sie, hätte sie nur wenig Deutsch gesprochen, jetzt würde es schon „ganz gut klappen“ mit der Kommunikation und dementsprechend sei sie in ihrer Gastfamilie in Plankstadt voll als „Gasttochter“ integriert. „Alles sei neu und unterschiedlich im Gegensatz zu den Staaten“ meinte Linnea nach ihren ersten Eindrücken in Deutschland befragt. „Hier sind die Klassenarbeiten anstrengender – es gibt kaum „multiple-choice-Aufgaben“, und Deutsch sei eine anspruchsvolle Sprache, die viel Geduld erfordere.

michael-moore_01Sie habe kein bisschen Heimweh, denn die Internetwelt verbinde sie mit der Heimat. Auf die Frage des Abgeordneten Binding, wie sie denn die aktuelle politische Situation in den USA einschätze, erwiderte sie
„Michael Moore tut den Amerikanern gut“, denn nach ihrer Einschätzung trauen viele ihrer Landsleute der Bush Administration nicht mehr. Zu viel sei gelogen und manipuliert worden und man habe unnötig junge Amerikaner in den Krieg geschickt. Sie glaube an einen Regierungswechsel und an „bessere Zeiten“. In Michael Moores Bush-kritschem Kinofilm „Fahrenheit 9/11“ sei deutlich geworden, dass Öl und Macht die Hauptrolle bei der Intervention im Irak gespielt habe. In Kaffeehausatmosphäre sprach man auch über die Unterschiede im Schulsystem und natürlich über die Arbeit eines Abgeordneten in Deutschland. Die Senatoren in Ohio seien nicht so volksnah, ist das Resümee der Stipendiatin und machte damit dem SPD Abgeordneten ein großes Kompliment. Lothar Binding verwies auf die Besonderheit Heidelbergs, wo ja im Hinblick auf das Deutsch-Amerikanische Institut oder der Patrick-Henry-Village „viel Amerika“ sei. Das Parlamentarische Patenschafts-Programm bezeichnete Binding als wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung und biete für die Austauschschüler eine hervorragende Möglichkeit eine andere Sprache und Kultur kennen zu lernen. Er wolle sich dafür einsetzen, dass das PPP erhalten bleibe und verbessert werde.

NT