Einschränkung der Pendlerpauschale ungerecht

Mit Wirkung zum 1.1.2007 soll das so genannte „Werkstorprinzip“ eingeführt werden. Aufwendungen für den Weg zum Arbeitsplatz gehören dann zum Privatbereich und können nicht mehr steuerlich geltend gemacht werden. Lediglich als „Härtefallausgleich“ sollen ab 1.1.2007 für Fernpendler die Fahrtkosten ab dem 21. Entfernungskilometer mit 30 Cent/Kilometer von der Steuer als Werbungskosten anerkannt werden. Die Entfernungspauschale wird aber auf die Werbungskostenpauschale von 920 Euro angerechnet. (mehr …)

Der „Schattenmann“ in Berlin – IHK Geschäftsführer im Deutschen Bundestag

Foto: Dietmar Erdmeier, Norbert Theobald, Lothar Binding, Carl Thiel

Foto: Dietmar Erdmeier, Norbert Theobald, Lothar Binding, Carl Thiel

Eine ungewöhnliche Aktion – der IHK-Geschäftsführer Carl Thiel an der Seite des SPD Abgeordneten Lothar Binding im Berliner Bundestag. Er lernte den Arbeitsablauf des Heidelberger Abgeordneten in Berlin kennen und durchlief dabei vier Tage ein so genanntes Shadow-Programm. Carl Thiel ist Spezialist in Sachen Verkehr und Logistik, in Berlin musste er in den Finanzausschuss, zu Lobbyisten-Gesprächen und nahm an einer Fraktionssitzung der SPD teil. „Vieles ist nicht direkt mein Thema gewesen – aber die Abläufe waren ungemein interessant“, so der IHK Manager.

Obwohl für den Vertreter eines Wirtschaftsverbandes kein völlig unbekanntes Terrain, zeigte sich der „Shadow“, zu Deutsch „Schatten“ Carl Thiel bei seinem Besuch in der Bundeshauptstadt von manchen Dingen überrascht. Besonders das Arbeitstempo des Abgeordneten Binding nötigte dem Wirtschaftsmann Respekt ab. Neben den ganz alltäglichen Büroarbeiten, wie z.B. dem Bearbeiten der Tagespost, Erledigung von Telefongesprächen, nahm er auch an einer Plenumssitzung im Bundestag teil. „Manche Sitzungen waren mir zu langatmig und zu ausschweifend – viel Politik wenig konkreter Beschluss“, urteilte Thiel. Aber einschränkend verwies er auch auf die unterschiedlichen Standpunkte und dem Kompromissdruck der einzelnen Parteien hin.

Die beiden Shadow-Partner wurden bei ihrem Rollentausch von einem Kamerateam der Heidelberger Filmproduktion Theobald-Media begleitet. Die fertige Dokumentation wird im Rahmen einer Veranstaltung mit der Heidelberger Volksbank und der IHK Rhein-Neckar im September der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt. „Der Film macht Sinn, denn nur so ist es möglich, den Tagesablauf beider Shadow Partner in geraffter Form zu vermitteln“, so Lothar Binding. Kameramann Norbert Theobald und sein Assistent Dietmar Erdmeier investierten 3 Drehtage in Berlin und begleiteten die beiden von morgens bis abends. „Natürlich nehmen wir den Rollentausch in Heidelberg auch auf“ so Theobald. Im August soll dann ein 10 Minuten langer Film geschnitten werde, der die Höhepunkte des Rollentausches zusammenfasst. „Mancher wird auch was zum Schmunzeln finden“ so der Regisseur augenzwinkernd, denn Politik und Verwaltung seien lange nicht so trocken, wie manch einer denken würde.

Zusätzliche Informationen bietet die zeitgleich mit der IHK Veranstaltung stattfindende Ausstellung „Deutscher Bundestag – unsere Abgeordneten“ in der Heidelberger Volksbank. Mit der Wanderausstellung informieren die Abgeordneten des Deutschen Bundestages in den Wahlkreisen über ihre Arbeit, die Aufgaben und Arbeitsweise des Parlaments und den Gang der Gesetzgebung. Die Leistungen des Parlaments in den letzten Jahrzehnten und die Herausforderungen für die Zukunft sind außerdem Thema dieser Ausstellung.

Shadow Programm in Berlin

shado0001_01Im Mai lud Lothar Binding zwei Shadow-Partner nach Berlin ein. Kathrin Störzner aus der Redaktion des Magazins „politik & kommunikation“ der Helios Media GmbH schrieb nachfolgenden Artikel.

Aus dem Fenster von Lothar Bindings Büro könnte man stundenlang die Mitarbeiter anderer Abgeordneter beobachten. Doch heute bleibt dafür keine Zeit. In dem kleinen Vorraum des Büros wird es immer enger. Die drei Mitarbeiter von Lothar Binding wuseln durch Papiere und empfangen nebenbei die beiden Shadow-Partner ihres Chefs. Carl Thiel ist der erste heute Mittag. Er ist Geschäftsführer der IHK Rhein-Neckar. Minuten später kommt auch Wirtschaftsjunior Tonio Reiser, Patentrechtsanwalt – aus Bindings Wahlkreis.
Die beiden Gäste scherzen mit den Büromitarbeitern über die Sicherheitsbestimmungen im Bundestag. Plötzlich platzt auch Lothar Binding ins Büro. Man merkt ihm an, dass er Enge und viele Menschen gewöhnt ist – die Shadow-Programme mit Geschäftsleuten gehören fast zum Alltag für den Bundestagsabgeordneten. Als Praktikant half er schon in einer Videothek, bei einem Architekten, Zahntechniker und im Einzelhandel aus. (mehr …)

Lothar Binding im Rollentausch mit einem Vertreter der IHK Rhein-Neckar

taschentausch_01Im Rahmen eines Shadowprojektes tauschen der Geschäftsführer der IHK Rhein-Neckar und Leiter des Geschäftsbereichs Handel, Verkehr, Dienstleistungsgewerbe Carl Thiel und der SPD Bundestagsabgeordnete Lothar Binding ihre beruflichen Rollen.

Die Projektergebnisse werden im Herbst in einer öffentlichen Veranstaltung der IHK und der Volksbank Heidelberg präsentiert. Neben einer audiovisuellen Präsentation der Aktion wer-den Thiel und Binding auch persönlich ihre Eindrücke schildern.

Das Shadowprogramm in Berlin und Heidelberg wird von einem Kamerateam begleitet. Die Arbeit der Shadowpartner wird somit dokumentiert, zudem werden sie und weitere Beteiligte interviewt. Im Rahmen der Ausstellungseröffnung in der Heidelberger Volksbank „Deutscher Bundestag – unsere Abgeordneten“ wird der fertige Film uraufgeführt.

Für eine bestimmte Zeit – mindestens drei typische volle Arbeitstage wird der „Gastgeber“ als „Schatten“ von seinem Gast begleitet, quasi ein Rollentausch. Carl Thiel wechselt in der nächsten Woche nach Berlin. Dabei soll das gegenseitige Verständnis zwischen Wirtschaft, Verwaltung und Politik durch eigenes Erleben eines fremden Arbeitszusammenhangs gefördert werden. Ebenso spielt das Kennenlernen von Unterschieden und Gemeinsamkeiten und wechselseitiger Nutzen für das eigene „System“ eine besondere Rolle. (mehr …)