Gute Arbeit – gute Pflege! Dies war das Thema der Fraktion vor Ort Veranstaltung in Weinheim zu der Lothar Binding und Hilde Mattheis gemeinsam eingeladen hatten. Mit der pflegepolitischen Sprecherin der SPD- Bundestagfraktion diskutierten etwa 30 Experten und Interessierte.
Aufgrund der Bevölkerungsentwicklung und dem Ansteigen der Zahl der Pflegebedürftigen sei eine umfassende Pflegereform notwendig. „Bereits im Jahr 2015 werden die Ausgaben die Einnahmen in der Pflege übersteigen“, mahnte Mattheis den politischen Handlungsbedarf an. Außerdem stehe dem wachsenden Pflegebedarf ein erwarteter Mangel an 152.000 Pflegekräften im Jahr 2025 gegenüber.
Die Forderungen der SPD für die Pflegereform umfassen die Reform des Pflegebedürftigkeitsbegriffes, die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf sowie die Sicherung einer solidarischen Finanzierung. „Gute Pflege muss uns etwas wert sein“, betonte sie auch angesichts der Forderung nach einer besseren Entlohnung der Pflegekräfte, „denn in unserer älter werdenden Gesellschaft wollen wir nicht, dass pflegebedürftige Menschen allein und ohne Hilfe dastehen“.
Kommunen können durch den Ausbau der kommunalen Pflegeinfrastruktur viel Geld sparen. Pflegestützpunkte zur Koordinierung der Hilfsangebote müssten an sieben Tage die Woche geöffnet sein, unterstützte Herbert Weisbrod-Frey, Leiter des Bereichs Gesundheitspolitik bei ver.di die Diskussion. „Frühzeitige Investitionen in eine pflegefreundliche Infrastruktur rechnen sich nicht nur finanziell, wie man auf der Konferenz am Beispiel des Landkreises Siegen- Wittgenstein sehen wird“ so die Gesundheitspolitikerin der SPD-Bundestagsfraktion. Es entspräche dem Wunsch der Mehrzahl der Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen, in der eigenen Häuslichkeit alt zu werden. Darüber hinaus wäre dies ein Mittel, um dem dramatisch steigenden Fachkräftemangel in der Pflege zu begegnen. „Ambulante Strukturen kommen mit weniger Personal aus, als die Pflege in stationären Einrichtungen“ so Mattheis.
Für immer mehr Bürgerinnen und Bürger würde es eine wichtige Rolle spielen, ob sie in der Kommune in der sie leben auch alt werden könnten. Hier befänden sich die Kommunen in Konkurrenz untereinander und müssten mit einer guten Pflegeinfrastruktur punkten. „Es gibt viele Vorteile für die Kommunen und die Pflegebedürftigen, wenn jetzt umgesteuert wird.“ sagt Mattheis abschließend.