Das diesjährige Motto des Welt-Nichtrauchertages, das von der Deutschen Krebshilfe und dem Aktionsbündnis Nichtraucher e.V. (ABNR) ausgegeben wurde lautet:
E-Zigaretten und E-Shishas: Chemie für die Lunge!
Immer mehr Jugendliche rauchen E-Zigaretten und E-Shishas. Leider verdoppelte sich der Umsatz damit im Vergleich zum Vorjahr auf 200 Millionen Euro. Das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg (DKFZ) stuft E-Zigaretten und E-Shishas als „gesundheitlich bedenklich“ ein.
Sie können bisher praktisch unreguliert und frei verkauft werden. Mit „kinderfreundlichen“ Aromen, wie z.B. Erdbeergeschmack und bunten Designs wird ganz gezielt um junge Menschen geworben. „Erfreulicherweise ist es uns in den letzten Jahren dank gesetzlicher Regelungen und Aufklärungskampagnen gelungen die Zahl der jugendlichen Raucher deutlich zu senken“, so Lothar Binding.
Dieser Erfolg könnte durch die gefährlich, krankmachenden E-Zigaretten und E-Shishas wieder zu Nichte gemacht werden. Es bestehe die Gefahr, dass Jugendliche über den Umweg E-Zigaretten wieder den Einstieg ins Rauchen finden. Außerdem könne bisher nicht belegt werden, dass E-Zigaretten bei der Rauchentwöhnung helfen würde. „Im Gegenteil“, so beklagt der SPD-Bundestagsabgeordnete, „da man durch die E-Zigarette das Rauchritual aufrecht erhält, sinkt offensichtlich die Motivation mit dem Rauchen aufzuhören.“
Regierung und Gesundheitspolitiker haben glücklicherweise die Gefahr erkannt. „Ich freue mich deshalb sehr, dass Bundesfamilienministern Manuela Schwesig den Verkauf von E-Zigaretten und E-Shishas mit und ohne Nikotin an Kinder und Jugendliche in Deutschland verbieten möchte“, so Binding. Das allein würde aber noch nicht reichen. Auf Forderungen von Nichtraucherschutzverbänden und Suchtexperten, wie ein vollständiges Werbeverbot für E-Zigaretten, Standards zur Produktsicherheit von Konsumenten, Verwendungsverbot in Nichtraucherbereichen und die Besteuerung von nikotinhaltigen E-Zigaretten wie bei Tabakprodukten, wird die Politik zeitnah reagieren müssen.
„Aber auch der Nichtraucherschutz in Deutschland muss weiter vorangetrieben werden, da dies der beste Weg ist, um Menschen vom Rauchen abzuhalten“, unterstrich Binding. Deshalb solle endlich der Flickenteppich unterschiedlicher Nichtraucherschutzgesetze in den Ländern abgeschafft werden. „Die Gesundheitsminister in den Ländern sollten die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Arbeitsstätten mit Publikumsverkehr besser vor dem gesundheitsgefährdenden Passivrauch schützen“, forderte Binding zum Abschluss.