GRN-Aufsichtsräte aus der SPD Kreistagsfraktion Rhein-Neckar mit Bundestagsabgeordnetem Lothar Binding bei GRN-Geschäftsführer Rüdiger Burger
„Wir brauchen weiterhin die Krankenhausversorgung in der Fläche“, gab der SPD Fraktionsvorsitzende und stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende der GRN-Kliniken Rhein-Neckar, Dr. Ralf Göck, dem Heidelberger Bundestagsabgeordneten Lothar Binding mit zurück auf seinen Weg nach Berlin. Zusammen mit Renate Schmidt (Eppelheim) und Rolf Schieck (Eberbach) hatten sie sich mit GRN Geschäftsführer Rüdiger Burger und Schwetzingens Krankenhaus-Chef Ingo Roth in der Schwetzinger Klinik zum Gespräch über die anstehende Gesundheitsstrukturreform getroffen.
Die Krankenhausfinanzierung werde seit 1993 regelmäßig reformiert, so Burger, in der aktuellen Reform würden eindeutig die Universitätskliniken bevorzugt. Die Hochleistungsmedizin erhalte deutlich mehr Unterstützung als die Versorgung der Fläche. Die vier Häuser in Eberbach, Sinsheim, Schwetzingen und Weinheim fühlen sich benachteiligt. Am Ende standen zwei Forderungen im Raum, die nun auch MdB Lothar Binding weitertragen möchte: Die ambulante Notfall- und die Notarztversorgung, die alle vier Häuser seit Jahren in zunehmendem Maße leisteten, während die Zahl der Notfalldienste der Kassenärztlichen Vereinigung immer mehr abnehme, müsse deutlich besser honoriert werden. „Für einen Notfall erhalten wir ganze 32 Euro“, so Burger, obwohl ein deutschlandweit erhobenes Gutachten durchschnittliche Kosten von 120 Euro festgestellt habe. „Wenn wir unsere 47.000 jährlichen Fälle so bezahlt bekämen, hätten wir als Rhein-Neckar-Kreis keinerlei Verluste“, rechnete Göck ganz schnell aus.
Gut finden die Kreisräte und die GRN-Verantwortlichen, daß es für regionale Kliniken einen Sicherstellungszuschlag geben soll. Allerdings kriegen den fast alle Kliniken „und das sollte wirklich auf Kliniken konzentriert werden, die regional bedeutsam sind und einen umfassenden 24 Stunden Notfalldienst anbieten“, so der Eberbacher GRN-Aufsichtsrat Rolf Schieck. Die Sozialdemokraten wollen sich dafür einsetzen, daß dieser Zuschlag auch „spürbar“ ausfällt. Und ihre „Mehrleistungen“ sollten solchen zumeist kleinen Kliniken voll bezahlt werden: „Wenn Klinken mit Standortnachteilen wie Eberbach Mehrleistungen schaffen, dann sollte man das eher honorieren“, so Rolf Schieck. Die Kreisräte wollen notfalls auch nach Berlin fahren, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen: „Dort finden meist nur die großen Kliniken Gehör“, kritisierte Ralf Göck auch die Krankenhaus-Verbände, die die zahlreichen Kliniken in der Fläche vernachlässigten.