Agaplesion_Maria_von_Graimberg_22_01_15

Lothar Binding diskutierte im Seniorenheim AGAPLESION MARIA VON GRAIMBERG in Heidelberg-Rohrbach mit den beiden Geschäftsführern Rüdiger Woll und Michael Thomas, der Heimleiterin Sonja Wendel und dem Pflegedienstleiter Wolfgang Merkel unter anderem über das neue Pflegestärkungsgesetz, das Image der Altenpflege sowie die Finanzierung von stationärer Pflege.

Im Mittelpunkt des Gesprächs stand die Arbeit der Pflegeeinrichtungen nach Inkrafttreten des neuen Pflegestärkungsgesetzes, dessen Ziel eine „deutliche Verbesserung in der pflegerischen Versorgung ist“, so der SPD-Bundestagsabgeordnete. So sieht das Gesetz vor, dass in den stationären Einrichtungen in Deutschland zusätzlich bis zu 20.000 Betreuungskräfte eingestellt werden sollen. Der Pflegealltag würde auch dadurch verbessert, dass ergänzende Betreuungsangebote durch zusätzliche Betreuungskräfte nun allen Pflegebedürftigen zu Gute kämen, so Binding. Pflegedienstleiter Wolfgang Merkel betonte: „Wir sichern unsere hohen Standards unter anderem durch eine EDV-gestützte Pflegedokumentation und ein fest in die Abläufe integriertes Qualitätsmanagement.“

Alle Anwesenden waren sich einig, dass das Image der Altenpflege deutlich verbessert werden muss, denn allein 3.000 Pflegekräfte werden bis zum Jahr 2030 in Baden-Württemberg benötigt. Das allein reicht jedoch nicht, ist sich Geschäftsführer Rüdiger Woll sicher. „Aufgrund der demografischen Entwicklung müssen dringend innovative Versorgungskonzepte für pflegebedürftige Menschen entwickelt und umsetzt werden. Hieran arbeiten wir bereits in Kooperation mit namhaften Geriatern und Experten.“

Im Verlauf der Diskussion kam auch die Frage nach der Finanzierbarkeit von stationärer Pflege auf. „Bei Pflegestufe drei beläuft sich der Eigenanteil für einen Platz im Pflegeheim auf rund 2.500 Euro pro Monat. Hier müssen politische Lösungen gefunden werden, damit sich pflegebedürftige Senioren künftig noch einen Platz im Seniorenheim leisten können“, fordert Geschäftsführer Michael Thomas. „Wir haben das grundsätzliche Problem, dass noch immer an einem nachhaltigen Konzept gegen die strukturelle Unterfinanzierung des Pflegesystems gearbeitet wird“, erklärte Lothar Binding. Heimleiterin Sonja Wendel lag noch eine Sache am Herzen: Der Dank an alle ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die mit den Bewohnerinnen und Bewohnern spazieren gehen, ihnen vorlesen und bei den Festen helfen. Alle Anwesenden waren sich nach einem sehr informativen Hausrundgang einig, dass der Dialog zwischen Politik und Praxis fortgesetzt werden muss.