Ich höre manchmal von Leuten, dass sie nicht verständen wieso es im Plenum oft so leer aussieht und ob Bundestagsabgeordnete denn zu faul oder respektlos seien um nicht den ganzen Tag im Plenum zu sitzen. Nach dieser Woche kann ich diese Bemerkungen nicht nur abtun, sondern auch mit eigener Praxiserfahrung dagegen argumentieren. Mein Praktikum hier bei Lothar und seinem Team war wahnsinnig vielseitig und hat mein Verständnis von den Abläufen innerhalb unserer Regierung und unseres Parlaments erheblich vertieft. Obwohl ich natürlich nicht ohne ein gewisses Vorwissen zu Lothar gekommen bin, war ich doch sehr erstaunt wie verschiedenartig das Tagesprogramm eines Bundestagsabgeordneten so ist. Seien es Ortsvereinsbesuche und Diskussionen mit Genossinnen und Genossen oder Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern durch Besuchergruppen, Briefe oder Telefonate, langweilig wird es hier nie. Auch die Arbeit in Ausschüssen und die Teilnahme an Anhörungen oder im Plenum ist Gegenstand dieser Arbeit und oft absolut interessant. Obgleich Haushaltswoche war, bekam ich trotzdem einen Einblick in den parlamentarischen Alltag, der meine Erwartungen bei weitem übertraf.
Insbesondere die tiefgreifende Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eines oder einer Abgeordneten ist wahnsinnig spannend und komplexer als zunächst vermutet. An dieser Stelle kann ich mich auch nur bei Lothar und seinem Team bedanken, dass sie mich so herzlich aufgenommen haben und mir bei allerlei Fragen stets eine Antwort geben konnten. Mit diesem Team arbeitet man gerne zusammen.
Auch wenn Abgeordnete zwar vom Volk demokratisch gewählt werden, so vernimmt man doch oft den Vorwurf, dass sie fernab vom Volk arbeiten, agieren und denken. Auch wenn ich diese Grundannahme sowieso nicht teile, will ich nur klarstellen, dass Lothar sich immer respektvoll und empathisch den Problemen der Bürgerinnen und Bürger widmet, sich ihnen bei Veranstaltungen auch immer hilfsbereit zeigt und seine Funktion hier im Bundestag auch immer als solche versteht. Insbesondere diese Bürgernähe hat mir im Verlauf meines Praktikums besonders gefallen, da ich im Vorfeld sehr neugierig war, inwiefern die parlamentarische Arbeit auf Bundesebene mit den Interessen der einfachen Bürgerinnen und Bürgern aus den jeweiligen Wahlkreisen korreliert und wie ein solcher Austausch stattfindet. Hiervon werde ich auch viel mitnehmen und hoffentlich auch in meinem Ortsverein davon profitieren.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Zeit hier im Bundestag durch den kurzweiligen Alltag viel zu schnell vorüber ging, mir aber dennoch langfristig in Erinnerung bleiben wird. Ein großes Dankeschön an alle, die dies möglich gemacht haben.