Heidelberg – Bereits bei ihrem Amtsantritt vor vier Jahren hatte sich die Bush Regierung eine große Truppenverschiebung vorgenommen. Seitdem hatte es über den Umfang und die Art der Reduzierung zwischen der politischen Führung im Weißen Haus und den Militärs im Pentagon ständig Reibereien gegeben.
Von den 117.000 amerikanischen Soldaten in Europa sind immerhin 70.000 Mann in der Bundesrepublik dauerhaft stationiert. In den kommenden Jahren sollen nun fast 45.000 Soldaten aus Europa abgezogen werden, davon kämen die meisten aus Deutschland. Von den gegenwärtig 73 Standorten würde fast jeder zweite geschlossen. Betroffen ist insbesondere das V. Heereskorps in Heidelberg und seine beiden Divisionen, die 1. Panzerdivision und die 1. Infanteriedivision.
Der SPD Bundestagsabgeordnete Lothar Binding klärte dazu in einem Gespräch mit dem parlamentarischen Staatssekretär Karl Diller aus dem Finanzministerium offene Fragen. So hätte sich die Bundesregierung im Rahmen von Konsultationen der US-Administration mit Nachdruck für den Erhalt vieler Standorte in Deutschland eingesetzt. Laut Unterlagen der Bundesregierung sind in Heidelberg ca. 890 zivile örtliche Arbeitnehmer beschäftigt. Bei einer Verlegung des Hauptquartiers USAREUR und des V. Corps nach Wiesbaden dürfte der größte Teil der Arbeitsplätze betroffen sein, so Binding. Ebenso würde ein großer Teil der 2400 Wohneinheiten der Streitkräfte nach Umzug frei werden. „Insgesamt überlässt die Kommune den US-Streitkräften 12 Liegenschaften mit einer Gesamtfläche von 183 ha – aber der Bundesregierung liegen noch keine konkreten Pläne über den Zeitpunkt der Freigabe vor, so der SPD Abgeordnete.
Damit entsprechender Arbeitsplatzverlust ziviler Stellen kompensiert werden kann, fordert Binding die Landesregierung auf, entsprechende Programme aufzulegen. Bisher habe die Bundesregierung keine Kenntnis von einem Konversionsprogramm, so Karl Diller vom Ministerium für Finanzen.