Heidelberg – Im NH Hotel Heidelberg diskutierten der SPD Bundestagsabgeordnete Lothar Binding und Ulrich Kasparick, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung über die Metropolregion Rhein Neckar. Schwerpunkte waren die Perspektiven für Unternehmen und Mittelstand.
In einem vereinten Europa kommt der Zusammenarbeit der Länder eine große Bedeutung zu. Die im Deutschen Bundestag vertretenen Fraktionen fördern in diesem Zusammenhang die Gründung von europäischen Metropolregionen. Die Region Rhein-Neckar im Dreiländereck: Baden-Württemberg, Rheinland Pfalz und Hessen mit 2,4 Mio. Einwohnern fusionierte 2005 zur Metropolregion Rhein-Neckar. Neben der grenzüberschreitenden Raumplanung hat der Verband wesentliche Entwicklungsaufgaben.
„Die Wirtschaftskraft einzelner Städte im Rhein-Neckar-Dreieck reichte nicht mehr aus“, so Binding. Investitionen und Fördermittel hätten die Region nicht mehr erreicht. „Es fehlt an Fach- und Führungskräften.“ Die Region – obwohl attraktiv in vielen Bereichen – würde zu wenig als Anziehungspunkt für Neugründungen und Neuansiedelungen in Zukunftsbranchen wahrgenommen. „Sie müssen in effizienten Netzwerken zusammenwirken, ihre Stärken bündeln, um sich als starke Region zu positionieren“, begründet der Parlamentarische Staatsekretär Ulrich Kasparick eindringlich die Notwendigkeit gemeinsamen Handelns. „Besser sein“ und „Stärken ausbauen“ im Sinne der „Lissabon Strategie“ müsse oberstes Ziel der Metropolregion Rhein-Neckar sein, so Kasparick.
„Damit stärken sie konsequent die Innovationsräume der Region und tragen dazu bei, das Rhein-Neckar-Dreieck in die Spitzenklasse europäischer Regionen zu bringen.“, bekräftige der Staatssekretär. Kasparick lobte die Initiative: „Die Bilanz nach zwei Jahren zeigt, Rhein Neckar ist im Vergleich zu anderen Regionen sehr weit und auf dem richtigen Weg“.
Der Heidelberger Ob Kandidat Dr. Jürgen Dieter sprach über die Verwirklichung der „Vision 2015“: Bis zum Jahr 2015 engagieren sich namhafte Persönlichkeiten der Region aus Wirtschaft, Politik, Wissenschaft und Verwaltung, um das Erfolgsprofil des Rhein-Neckar-Dreiecks als Region der Wirtschaft und Wissenschaft, der Lebensqualität und der schnellen Wege zu schärfen. Heidelberg sollte dabei seinen Schwerpunkt behalten.
Die Wissenschafts- und Forschungslandschaft in der Region sei mit ihren Aushängeschildern Biotechnologie und Informatik ebenso herausragend. Die Metropolregion kann mit zwölf Nobelpreisträgern und der ältesten Universität Deutschlands in Heidelberg auf eine lange Tradition exzellenter Forschungsarbeit verweisen.
„Die Vereinfachung der Strukturen bringt der Metropolregion Rhein-Neckar einen spürbaren Gewinn, da die seit Jahren praktizierte länderübergreifende Kooperation nun noch effizienter wird. Damit haben wir einen Modellfall für eine länderübergreifende Kooperation in Deutschland geschaffen“, erläuterte Lothar Binding.
„Die Bewohner überschreiten Tag für Tag Ländergrenzen und nehmen ihre Region dennoch als einheitlichen Lebensraum mit hoher Lebensqualität wahr“ so Kasparick. Rhein Neckar sei der siebtgrößte Ballungsraum Deutschlands und biete alles, was das Leben interessant und lebenswert macht. Er lobte die Naherholungsmöglichkeiten, die kulturellen Glanzlichter und die Sportregion mit seinen Olympiastützpunkten und Fußballaktivitäten.
„Die Botschaft der Metropolregion ist damit klar: Wirtschaft, Wissenschaft und Lebensqualität machen ihren Wert und ihre Zukunftschancen aus und müssen stärker den je miteinander vernetzt werden“, so der Geschäftsführer der Regionalmarketing Rhein-Neckar-Dreieck GmbH, Wolf-Rainer Lowack. Der konzeptionelle Schwerpunkt läge dabei auf der Nutzung von Synergien. „Wir wollen nicht das Rad neu erfinden, sondern Existierendes einbinden und nutzen“.