Die Förderung von Ganztagesbetreuung an Schulen wird von der SPD-Bundestagsfraktion durch die Kampagne „Lernen macht groß und stark“ unterstützt. „Die Ganztagsschule bietet die Möglichkeit, Unterricht flexibler zu gestalten. Kreative pädagogische Konzepte sollen nicht einfach nur die Schulzeit verlängern, sondern Schule zu einem Lernort machen, an dem sich Kinder entfalten können“ so der SPD Bundestagsabgeordnete Lothar Binding. Die Bundesregierung hat für den Ausbau des Ganztagesangebots 1,4 Milliarden Euro bereitgestellt und in Heidelberg sind im kommunalen Haushalt dieses Jahr allein 3,4 Mio. Euro für das Programm „Verlässliche Grundschule“ sowie die außerschulische Betreuung und Schulsanierungen vorgesehen. Mit dem Förderbescheid des Kultusministeriums erhält die Stadt Heidelberg für den Ausbau der Geschwister Scholl Schule in Kirchheim 1,63 Mio. Euro. Die Gesamtumbaukosten belaufen sich auf 1,81 Mio. Euro. Die Elisabeth von Thadden Schule erhält für den Ausbau der Schule 221.000 Euro.

Ausgehend vom Antragsverfahren wurden die Fröbelschule und Tiefburgschule ebenfalls zur Förderung angemeldet. Hierzu sind dem Oberschulamt Karlsruhe noch die notwendigen baulichen Unterlagen und die pädagogischen Konzepte vorzulegen. Nachdem die Baukosten ermittelt sind, werden auch Umbaumaßnahmen für die IGH, das Bunsen- Hölderlin- und Kurfürst-Friedrich Gymnasium sowie für die Waldparkschule beantragt.

Befremden löste bei der Heidelberger SPD die Nachricht aus, dass der gestellte Antrag auf Einrichtung eines Ganztagesschulbetriebs an der Grundschule Emmertsgrund von der Landesregierung negativ beschieden wurde. „Die Antwort von Frau Schavan ist erschreckend“, so Lothar Binding, da stelle die Bundesregierung Millionen bereit und die in Frage kommende Heidelberger Schule entwickele in wochenlanger Arbeit ein entsprechendes Bildungskonzept, und die CDU/FDP-Landesregierung nehme kaum dazu Stellung. „Die Stadt solle doch sehen, dass Sportvereine und sonstige Gruppen sich um die Betreuung der Kinder kümmern“, so die lapidare Ablehnungsbegründung aus Stuttgart. „Es kann doch nicht sein, dass die für die Schulen zuständige Ministerin Schavan ihre Verantwortung an Vereine und Jugendgruppen abgibt, um Deputatkosten für Lehrer zu sparen“ so der SPD Abgeordnete.

Das von der Bundesregierung bereit gestellte Geld aus dem IZBB (Investitionsprogramm „Zukunft Bildung und Betreuung ) wird in bauliche Maßnahmen für Ganztagsschulen investiert. Die Deputaterhöhung für die bundgeförderten Maßnahmen haben die jeweiligen Kultusministerien der Länder zu beschließen. „Wer Fördergelder beantragt muss auch für die Ganztagsschule entsprechende Lehrer einstellen“, so Binding. „Wer sich davor drückt, hat aus der PISA Studie nichts gelernt“.

NT