Amerika ist ein offenes Land

ppp_simone_01Weinheim / Seit Ende Juni ist sie schon wieder in Deutschland, nun konnte der SPD-Bundestagsabgeordnete Lothar Binding die Weinheimer Austauschschülerin Simone Reisenbauer willkommen heißen. Die junge Weinheimer Realschülerin erhielt im Rahmen des Parlamentarischen Patenschafts-Programms (PPP) ein Stipendium in den USA. Für ein Jahr lebte sie bei einer Gastfamilie in Ione, im Osten des Küstenstaats Oregon. Das Jugendaustauschprogramm zwischen dem Deutschen Bundestag und dem Kongress der USA wurde 1983 beschlossen, um der jungen Generation in beiden Ländern die Bedeutung der freundschaftlichen Zusammenarbeit, die auf gemeinsamen politischen und kulturellen Wertvorstellungen beruht, zu vermitteln. Das Programm sieht einen einjährigen Aufenthalt von je 60 jungen Deutschen und jungen Amerikanern im jeweiligen Gastland vor. Als ein junge deutsche „Botschafterin“ war nun Simone Reisenbauer für ein Jahr in den USA. Sie besuchte dort täglich die Schule von 8-18 Uhr. Die Mitschüler und Lehrer dort seien zwar sehr nett, aber die Fächer schon manchmal recht schwer, gestand die junge Weinheimerin dem Bundestagsabgeordneten. Als sie 2003 in die USA flog, sprach sie nur ihr Schulenglisch, jetzt klappt es mit der englischen Sprache „perfekt“ so die Schülerin.

 „Ich habe auf dem Land gelebt, mein ‚Dad‘ war ein Weizenfarmer und ich habe mich mit meinen Gastgeschwistern super gut verstanden“, sagte sie überglücklich, und machte deutlich, dass sie in Amerika eine zweite Familie gefunden habe.

„Sport wurde in unserer Schule groß geschrieben“, und sie sei sofort in die Volleyball – Mannschaft integriert worden, sagte sie. Simone spielte neben Volleyball auch Basketball und betrieb Leichtathletik, doch Verletzungspech machte ihr einen Strich durch die Saison, denn sie kugelte sich mehrmals die Schulter aus. Auf die Frage des Abgeordneten Binding, ob sie denn Heimweh gehabt hätte, antwortete sie: „Überhaupt nicht“, denn die Internetwelt und E-Mail habe sie mit der Heimat verbunden.

„In der Schule fand ich mich sehr schnell zurecht, jedoch musste ich mich erst daran gewöhnen, jeden Tag denselben Stundenplan zu haben“, erklärte sie dem Abgeordneten. In Kaffeehaus Atmosphäre sprach man auch über die Unterschiede im Schulsystem und natürlich über die Arbeit des Abgeordneten in Berlin und Weinheim. Der Senator in Oregon sei nicht so nah am Volk gewesen, war das Resümee der Stipendiatin und machte damit dem SPD Abgeordneten ein großes Kompliment. Lothar Binding verwies auf die Besonderheit in seinem Wahlkreis, wo ja im Hinblick auf die US Army, insbesondere in Heidelberg „viel Amerika“ sei. Das Parlamentarische Patenschafts-Programm bezeichnete Binding als wichtigen Beitrag zur Völkerverständigung und biete für die Austauschschüler eine hervorragende Möglichkeit eine andere Sprache und Kultur kennen zu lernen. Er wolle sich dafür einsetzen, dass das PPP erhalten bleibe und verbessert werde.

NT

„Es geht nicht immer auf die nette Tour“ – Aus der Nähe mit Dr. Engelen-Kefer in Weinheim

„Es geht nicht immer auf die nette Tour“ Weinheim. (groe) Da saß sie, die „Jeanne d“Arc der Gewerkschaft“. Kurz zuvor wurde ihr der Titel in einem der zahlreichen Diskussionsbeiträge zuteil. Und plötzlich gewann die Szenerie am Mittwochabend im Rolf-Engelbrecht-Haus eine neue Facette.Um sie herum bestätigendes Kopfnicken. Doch wer ist England, von dessen Joch das berühmte Bauernmädchen Jeanne d“Arc während des 100-jährigen Krieges Frankreich befreite? Wer also ist für Engelen-Kefer der Feind? Die Gewerkschafterin kämpft, lässt man die Arbeitgeberfunktionäre mal außer Acht, an zwei Fronten. Einerseits gegen die jetzige Regierung, deren Reformen von den Gewerkschaften in Teilen als unausgewogen bezeichnet und abgelehnt werden. Andererseits sieht Engelen-Kefer in der Opposition die weitaus größere Gefahr. Denn sie weiß, im Falle einer schwarz-gelben Regierung würden die Gewerkschaften mindestens genauso viel Macht einbüßen wie die SPD. Verständlich, dass ihre Warnung in Richtung Berlin unmissverständlich ist: „Die SPD soll sich endlich bewegen. Sonst ist sie weg.“

Doch die Reihe „Aus der Nähe“, zu der der SPD-Bundestagsabgeordnete Lothar Binding und der Landtagsabgeordnete Hans Georg Junginger eingeladen hatten, ist nicht als politischer Fachvortrag gedacht. Als die SPD-Bundestagsabgeordnete Konstanze Wegner die Reihe 1991 ins Leben rief, ging es ihr darum, Personen, die man sonst nur aus der Ferne kennt, besser kennen zu lernen und zu erfahren, welche Einflüsse und Erfahrungen das politische, soziale Engagement geformt haben. Es sei das Anrecht politischer Bürger, sich ein Bild zu machen, betonte Engelen-Kefer.

Wer also ist die Frau, die sich irgendwo zwischen Gegensätzen wie „Jeanne d“Arc der Gewerkschaft“ und „Lobbyistin des Stillstands“ (Der Spiegel) bewegen soll? In hektisch aneinander gereihten Sätzen zeichnete die streitbare Gewerkschafterin das Bild ihres bisherigen Lebens; von ihrer Entscheidung als Sechsjährige, sich später in einem „professionellen Beruf“ Respekt und Anerkennung zu verschaffen, ihrem Studium der Volkswirtschaft in Köln: „Das war nicht so spezialisiert. Denn ich wusste noch nicht genau, was ich danach machen wollte.“ Von ihrer Zeit in den USA, wo sie gemeinsam mit ihrem Ehemann als Journalistin die Anstrengungen der Nachtarbeit kennen lernen durfte und wo auch ihre soziale Grundhaltung reifen sollte. Zurück in Deutschland musste die gebürtige Pragerin sich von Anfang an in einer von Männern dominierten Berufswelt behaupten. Finanziell gefördert durch ihren Mann schrieb sie ihre Dissertation über Arbeitsmarktprobleme in den USA und kam schließlich 1970 dank eines Forschungsauftrags zum DGB.

Ehrgeiz und Machtbewusstsein sind zentrale Eigenschaften von Engelen-Kefer: „Zeige Leistung, vielleicht fällst du jemandem auf“, lautet ihre berufliche Strategie. Doch Macht ist eine praktische Angelegenheit, und so musste sie nicht nur auf ihre Fachkenntnisse, sondern auch auf ihr Durchsetzungsvermögen vertrauen. Die Kombination sicherte ihr den Aufstieg bis zur DGB-Spitze, der sie seit 1990 angehört.

Neben ihrer beruflichen Karriere erzog Engelen-Kefer ihre zwei Söhne; in einer Zeit, in der die hehre Formel von Vereinbarkeit von Familie und Beruf kein Thema war. „Ich habe das ganze Drama durchgemacht“, sagte sie. Viel von den Erfahrungen spiegelt sich in ihrer Stimme wider. Ihr Vortrag verdeutlicht, dass Engelen-Kefer heftige Diskussionen gewohnt ist: „Es geht nicht immer auf die nette Tour.“ Sie sprach schnell, formulierte ihre Meinung prägnant, mit einer durchdringenden Stimme. Wenn es sie emotional packte, blieb sie inhaltlich verständlich, ihre Stimme indes drohte sich zu überschlagen.

Rückblickend wählte sie einen Vergleich, der in die Region passt: „Es ist wie beim Spargel. Kaum wagt es eine Frau, ihren Kopf aus dem Boden zu stecken, schon wollen sie ihn herausziehen.“ Unbequem zu sein empfindet sie nicht als negative Eigenschaft, eher als Resultat eines individuellen Reifungsprozesses. Ungern lässt sie sich aber in eine bestimmte Schublade stecken. Erst recht weigert sie sich konform zu sein: „Ich bin schon immer ein Querkopf gewesen.“ Ob die Gewerkschaften bei den anstehenden Reformanstrengungen ihre Forderungen durchsetzen können, bleibt abzuwarten. Ein Ziel hat Ursula Engelen-Kefer für sich zumindest erreicht: Sie ist unverwechselbar.

Weinheimer Nachrichten vom 24.5.04

MdB Binding: Ehrenamtspreise vergeben

ehrenamt041_01Heidelberg/Rhein-Neckar – Die Jury hat entschieden: Die diesjährigen Preisträger des Ehrenamtspreises, den der Bundestagsabgeordnete Lothar Binding (SPD) stiftet, sind gefunden. Die Jury bestand aus Marianne Carver, Heidelberg, dem Weinheimer SPD-Fraktionsvorsitzenden Wolfgang Metzeltin und Michael Herdes aus Heidelberg. Man traf sich in Heidelberg- Rohrbach in der Gaststätte Traube. (mehr …)

Gemeindefinanzen das Thema

Neckar-Odenwald-Kreis. Eine Fachkonferenz der SPD zum Thema Gemeindefinanzen fand in Haßmersheim statt. Die SPD will die Finanzkraft der Kommunen im Kreis stärken. Bei seiner Begrüßung freute sich der SPD-Kreisvorsitzende Jürgen Graner, dass die Auftaktveranstaltung „Gemeindefinanzen“ von insgesamt sieben in den Regionen Baden-Württembergs des SPD-Landesverbandes in Haßmersheim und damit im Neckar-Odenwald-Kreis stattfindet. Ins Bürgergemeinschaftshaus waren die Kreisräte Rainer Schäfer, Gerhard Schmitz, Annemarie Frey, Inge Kolesinski-Jelinek und Karlheinz Graner ebenso wie zahlreiche Ortsvereinsvorsitzende und Kandidaten für die Kommunalwahlen der Einladung gefolgt.

SPD Generalsekretär MdL Rudolf Hausmann verwies auf die Verwaltungsreform der Landesregierung, die dazu führen werde, so seine Prognose, dass die Effizienzrendite die Städte und Gemeinden über die Kreisumlage berappen müssen. Er forderte die Landesregierung auf es dem Bund nachzumachen und den Kommunen mehr Geld für Betreuungseinrichtungen die Hand zu geben. Leider habe die Union die Gemeindefinanzreform in Berlin blockiert. Immerhin sei die Gewerbesteuer wie von der Union gewollt nicht ganz abgeschafft worden, so Hausmann. Die Veranstaltungsreihe diene dazu das SPD Konzept, dass auch von den kommunalen Spitzenverbänden getragen werde, detailliert zu erläutern. „Wir werden klar und deutlich aufzeigen, wer auf der Seite der Kommunen steht und zwar nicht nur in Sonntagsreden“, erläuterte Hausmann.

In seiner Multimedia-Präsentation stellte der stellvertretende Sprecher der Arbeitsgemeinschaft Finanzen und direktgewählte Heidelberger Bundestagsabgeordnete Lothar Binding die sehr komplexe Materie rund um die Gewerbesteuer vor.

In der anschließenden Diskussion unter Moderation von Kreisrat Karlheinz Graner und dem Hardheimer SPD-Fraktionsvorsitzenden Lars Ederer merkte Kreisvorsitzender J. Graner an, dass sich im Neckar-Odenwald-Kreis nur sehr wenige Bürgermeister für das Kommunalmodell positionierten. Eine schweigende Mehrheit wolle wohl die Gewerbesteuer abschaffen. Einer konsequenten Ansiedlungspolitik sowie der Schaffung attraktiver Standort- und damit Lebensbedingungen auch und gerade im ländlichen Raum würden so die Anreize genommen. Lothar Binding prognostiziert, dass die reine Finanzierung der Kommunen über die Einkommensteuer dazu führen könne, dass Gemeinden und Städte zu reinen Schlafstätten verkommen. Der stellvertretende SGK-Kreisvorsitzende und Ver.di Vorsitzende Gerhard Bundschuh hob in seinem Schlusswort die Positionen der Gewerkschaften zu dieser Thematik hervor. Das Konzept und die Präsentation zu den Gemeindefinanzen können Mitglieder in der Kreisgeschäftsstelle bei Gerda Richter, Telefon 0 62 61 / 57 41 bestellen.
Fränkische Nachrichten   –   26.04.2004

MdB Binding für mehr Ganztagesbetreuung

Das Bild zeigt den SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Reinhold Goisser, den SPD-Kreisvorsitzenden Jürgen Graner, Gabriele Gramich, der SPD Bundestagsabgeordnete Lothar Binding, die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Nicolette Kressl und Reinhard Löhlein.

Das Bild zeigt den SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Reinhold Goisser, den SPD-Kreisvorsitzenden Jürgen Graner, Gabriele Gramich, der SPD Bundestagsabgeordnete Lothar Binding, die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion Nicolette Kressl und Reinhard Löhlein.

Unter dem Motto „Ganztagesbetreuung – vom Krippenplatz bis zur Ganztagesschule“ stellten der Heidelberger Bundestagsabgeordnete Lothar Binding und die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Nicolette Kressl die Initiative für mehr Bildung und Betreuung vor.

Für eine gelungene Einstimmung sorgte Max Fischers „trio musicale“. Langfristige Visionen auch kurzfristig mehrheitsfähig zu machen beschrieb der Heidelberger Bundestagsabgeordnete Lothar Binding in seiner Begrüßung. Trotz der schwierigen Finanzlage habe man 4 Mrd. Euro mobilisiert, um in die Zukunft zu investieren, betonte Binding. Schulleiter, Elternvertreter und viele weitere interessierte Gäste und Vertreter aus der Politik waren der Einladung der SPD-Bundestagsfraktion nach Buchen in den Joseph-Martin-Kraus-Saal gefolgt. Dass die Bildungspolitik der SPD besonders am Herzen liege, dokumentierte Vorsitzender Reinhold Goisser in seinem Grußwort, indem er die zahlreichen Initiativen der SPD in Buchen präsentierte. (mehr …)