Die Brückenteilzeit ist eines der Vorhaben, das die SPD-Bundestagsfraktion möglichst schnell umsetzen will. Wir arbeiten für mehr selbstbestimmter, an den Bedürfnissen unterschiedlicher Lebensphasen orientierter, Arbeitszeit.

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer brauchen mehr Arbeitszeitflexibilität im Leben. Noch immer stecken 1,8 Millionen Beschäftigte, davon überwiegend Frauen, in der „Teilzeitfalle“. Viele wollen länger arbeiten, der Weg in die Vollzeitstelle ist aber versperrt. Das wollen wir ändern.

Es muss für Arbeitnehmer, die zeitlich begrenzt in Teilzeit arbeiten möchten, sicher sein, dass sie nach dieser Phase wieder ihre alte Arbeitszeit aufnehmen können. Diese Brücke in die Rückkehr zur Vollzeit, soll mit dem neuen Modell gebaut werden. Sie soll auch den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern, die bereits heute in der „Teilzeitfalle“ stecken, die Möglichkeit auf eine Rückkehr in die alte Arbeitszeit erleichtern. Die Brückenteilzeit wird sowohl die Lebensplanung von Beschäftigten erleichtern als auch für Unternehmen die Planbarkeit erhöhen.

Der Gesetzentwurf von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil sieht vor, das Teilzeit- und Befristungsgesetz (TzBfG) um den Rechtsanspruch auf Brückenteilzeit zu ergänzen. Dieser Anspruch führt dazu, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nach einer Teilzeitphase wieder zu ihrer vorherigen Arbeitszeit zurückkehren können. Technisch ist das ein einfacher Weg, indem im bewährten und bekannten TzBfG neben dem bereits bestehenden Rechtsanspruch auf zeitlich nicht begrenzte Teilzeit ein neuer Rechtsanspruch auf zeitlich begrenzte Teilzeit geschaffen wird.

Selbstbestimmung (nicht nur) bei der Arbeitszeit ist ein wichtiges Thema. Deshalb soll die Arbeitszeit besser an den individuellen Bedürfnissen der Beschäftigten ausgerichtet werden. Beschäftigte sollen ihre Arbeitszeit besser an ihre Lebensphasen anpassen können – neben Kindererziehung oder der Pflege von Angehörigen auch in bei einer Weiterqualifizierung oder einer Zeit besonderen Engagements in einem Ehrenamt – ohne dabei in die „Teilzeitfalle“ zu geraten. Besser die Maschinenlaufzeiten und die Computer passen sich an die Menschen an – und nicht umgekehrt.