Gesellschaft für Informatik, Meldung vom 1.2.2018
Ein neues Pflichtfach an deutschen Schulen ist dringend geboten, wie GI-Mitglied Urs Lautebach findet. Er ist zweiter Sprecher der baden-württembergischen Informatiklehrenden des Fachbereiches Informatik und Ausbildung / Didaktik der Informatik (IAD)
Ob wir wollen oder nicht: Wir leben in einer Informationsgesellschaft. Als Nutzer, erst recht als Eltern und Pädagogen müssen wir uns aber eingestehen, darauf nicht vorbereitet zu sein. Viele von uns verstehen die Technik kaum und verharren demütig in ratloser Resignation: „Solange der PC meine Mails anzeigt, bin ich zufrieden.“ – „Google funktioniert, mehr muss ich nicht wissen.“ – „Dieses Word will heute wieder irgendwie nicht.“ Diese gefühlte Hilflosigkeit gegenüber der Informationstechnik drängt die Betroffenen in eine Art Unmündigkeit. Denn wer von Informatik keine Ahnung hat, kann in einer Informationsgesellschaft durchaus leben – aber eben nur als Konsument. Er kann die Systeme benutzen, die andere für ihn entwerfen, bauen und bewirtschaften. Aber er kann sie weder verstehen noch hinterfragen, noch kompetent auswählen und schon gar nicht nach eigenen Vorstellungen anpassen. Zu technisch geprägten Themen kann er sich keine Meinung bilden, und die souveräne Wahrnehmung seiner Rechte als Bürger in einer Informationsgesellschaft bleibt ihm verwehrt.
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