Ladenburg. Das Traditionsunternehmen SAINT-GOBAIN ISOVER G+H, kurz ISOVER ist an der Dr. Albert-Reimann Straße in Ladenburg zu Hause. Deutschlands bekannteste Dämmstoffmarkte mit einem Jahresumsatz von rund 370 Millionen Euro im Jahr ist ein Tochterunternehmen des Saint-Gobain Konzerns und wurde 1878 von dem Chemiker Dr. Karl Grünzweig und dem Kaufmann Paul Hartmann gegründet. Die Verantwortlichen des Unternehmens begrüßten letztens besondere Gäste: Den Bundestagsabgeordneten Lothar Binding und den Landtagsabgeordneten Gerhard Kleinböck (beide SPD).
Heute besitzt ISOVER in Deutschland vier Werke und 13 Servicestandorte mit nahezu 1.200 Mitarbeitern, erfuhr der hochgewachsene Finanzexperte schnellen Schrittes bei seinem Werksrundgang. Die Feinheiten der industriellen Produktion brachte den Gästen Werksleiter Karl-Heinz Reuter nahe. Mineralwolle besteht zu 95 % aus mineralischen Rohstoffen und Recyclingmaterialien wie Altglas. Die Rohstoffe sind beinahe unbegrenzt verfügbar. Sie werden bei 1.400 bis 1.600 Grad eingeschmolzen und im flüssigen Zustand zu Fasern versponnen.
Außerdem stand Michel Wenger aus der Konzernkommunikation von ISOVER für Informationen bereit. Mit Blick auf die Energiewende äußerte er große Sorgen. Besonders hart für den Konzern sind die steigenden Strompreise. Wegen des hohen Verbrauchs – neben Gas wird Elektrizität zum Heizen der Glasschmelzwanne genutzt – sei Isover zwar von der EEG-Umlage befreit (Erneuerbare-Energien-Gesetz), binnen zehn Jahren hätten sich die Strompreise aber fast verdoppelt, bedauerte Werksleiter Reuter.
Es sei aber nicht seriös, eilfertig, wirksame Hilfe in Aussicht zu stellen. „Die Preise finden sich im Markt und leider führen auch Steuersenkungen nicht zu niedrigeren Preisen, sondern im Regelfall zu höheren Gewinnen.“, so der Finanzexperte. Im Laufe des Jahres rechnet Binding aber mit einem neuen Strommarkt-Design. „Sigmar Gabriel, Minister für Wirtschaft und Energie arbeitet mit Hochdruck an der Energiewende“, leider sei durch den Zick-Zack-Kurs in der Atomenergiepolitik viel Zeit verloren gegangen, so Lothar Binding zum Abschluss des Gesprächs.