brunch1005a_01„Der Kanzler hat gute Arbeit geleistet“

Große Freude über das Ergebnis der Bundestagswahl herrschte bei den Sozialdemokraten in der Region nicht nur am Wahlabend, sondern auch auf dem „Wahlkämpfer Brunch“ von Lothar Binding. Zur Wahl- und Wahlkampfanalyse trafen sich die SPD-Ortsvereinsvorsitzenden und Wahlhelfer des Wahlkreises 275 Heidelberg – Weinheim in Eppelheim.

Lothar Binding zeigte sich über das gute Bundesergebnis hoch erfreut, denn dadurch zog er schon am Wahlabend mit einem komfortablen 21. Landeslistenplatz in den neuen Bundestag ein. Er bedauerte den Verlust seines Direktmandates, sah aber vorrangig den Grund darin, dass Grüne und Linke ihre eigenen Direktkandidaten gewählt hätten und damit seinem CDU Kontrahenten „verdeckt zum Direktmandat verholfen habe“. Der hohe Anteil an Nichtwählern habe seinen Vorsprung aus 2002 dann endgültig aufgebraucht. Ein kleiner Sondereffekt sei vielleicht durch die Formulierung „Professor aus Heidelberg“ entstanden. Denn, so sein Eindruck, die SPD Kampagne hätte in Heidelberg „nicht gerade Begeisterung“ für den Wissenschaftsstandort ausgelöst. Er selber habe aber keinen Einfluss auf den Bundeswahlkampf in Berlin ausüben können. Insgesamt hätte aber die Aufklärungskampagne über die „unsozialen“ Steuervorschläge Kirchhofs mit zum guten Bundesergebnis beigetragen.

brunch1005b_01In Heidelberg holte der SPD Bundestagsabgeordnete ein hervorragendes Ergebnis sowohl bei den Erststimmen als auch bei den Zweitstimmen, im Restwahlkreis verlor er aber kräftig. „Trotzdem in Zahlen, ein gutes Ergebnis“, so Binding. Er sah es vor allem als eine Honorierung seiner starken Präsenz im Wahlkreis sowie der Arbeit seiner Mitarbeiter an. Zudem habe sein Bekanntheitsgrad als Finanzfachmann und seine dort geleistete Arbeit positiv gewirkt. Für die Unterstützung im Wahlkampf bedankte er sich noch einmal bei allen Wahlinitiativen und Spendern sowie bei seinen Mitarbeitern im Heidelberger und Berliner Büro.

Des Weiteren sah Binding im Wahlergebnis auch eine Bestätigung seiner Wahlkampfstrategie. Hier hob er insbesondere die großen Veranstaltungen als auch seine Infostandaktionen hervor. Neben den Ortsvereinen dankte er vor allem seinem jungen Wahlkampf-Team für dessen unermüdlichen und ideenstarken Einsatz.

Binding versicherte der Versammlung, dass er auch weiterhin Engagement und Präsenz im Wahlkreis zeigen werde. Er erwarte darüber hinaus bei den Koalitionsverhandlungen in Berlin keine „Liebesheirat“, sondern ein „Zweckbündnis“.

Doch müsse die SPD konstruktiv daran mitwirken: „Wenn es zu einer großen Koalition kommt, ist es entscheidend, ob sie die Menschen überzeugt“, mahnte der SPD Bundestagsabgeordnete. Dass das nicht einfach wird, daraus machte Binding keinen Hehl. „Da muss man zu Kompromissen bereit sein“, räumte er ein. Doch gebe es die Chance, ein breites Spektrum von Politik sozialdemokratisch zu gestalten – im Sinne einer „Regierung der Erneuerung und der sozialen Gerechtigkeit“. Sicherlich gebe es auch „Reibungspunkte“ – das sei ja bei so einer Sache automatisch der Fall.