Gelder für Umgehung Schwetzingen /Plankstadt bewilligt – Bau noch 2004

RNZ – Großkreis vom 30.3.04

Schwetzingen/Heidelberg. (ik) Es gibt wohl kaum ein Straßenprojekt, das in der Region Befürworter und Gegner gleichermaßen mobilisiert hat, wie die B 535. Die Ost-West-Spange, die eine Verbindungsachse von der B3 bei Leimen über die A5 bis hin zur A6 nördlich von Schwetzingen schaffen soll, ist seit 1963 in der Diskussion: dringend gefordert von den einen, kritisiert und abgelehnt von den anderen.

Da ist es die Große Kreisstadt Schwetzingen, die sich von der B 535 in jedem Fall eine massive Entlastung vom innerörtlichen Durchgangs- und LKW-Verkehr verspricht. Auch Plankstadt erhofft sich eine Entlastung des Verkehrs. Da gibt es aber auch Einwohner, die wiederum gravierende Lärmbelästigungen aufgrund der 535 befürchten sowie ökologische Bedenken äußern.

Die meisten Teilstücke der Bundesstraße sind längst gebaut, vor allem im östlichen Bereich, so an der Patrick-Henry-Village und auf der Gemarkung Heidelberg-Kirchheim. Hier wurde im Mai 2000 auf einer Länge von 5,5 Kilometern ein Stück der B535 zwischen der L 598 und der Speyerer Straße, seiner Bestimmung übergeben. Die Kosten betrugen damals 60 Millionen Mark. Auch hier waren die Widerstände gegen dieses Teilstück groß. Insbesondere die Kirchheimer Landwirte hatten vergeblich versucht mit zahlreichen Unterschriftenaktionen, das Projekt zu stoppen.

Bereits 1978 wurde ein erstes Planfeststellungsverfahren für die Umgehung Schwetzingen/Plankstadt eingeleitet, 1997 wurde es rechtskräftig. Vierspurig sollte die B535 zunächst ausgebaut werden. Doch dagegen zog Plankstadts Bürgermeister Wolfgang Huckele vor Gericht, und zwar mit Erfolg. Grünes Licht gab es dann für eine 2-spurige Trasse.

60 Millionen Euro wird die gesamte B535 kosten, Gelder die der Bund; bzw. das Land Baden-Württemberg aufbringen müssen. Eigentlich sollte der Bau der B 535. 2002 über die Bühne gehen, doch dann musste der Bund das Bauvorhaben aufgrund der knappen Finanzmittel wieder einfrieren. Aufatmen also für den SPD-Bundestagsabgeordneten Lothar Binding. Er freut sich, dass die Gelder für den weiteren Bau der B535 bewilligt wurden und damit noch in diesem Jahr die Umgehung Plankstadt / Schwetzingen gebaut werden kann.

„Die Baumaßnahmen sollen zügig vorangehen“, wünscht sich OB Bernd Kappenstein, der an dieser Stelle Binding und den Abgeordneten seinen Dank ausspricht für den großen Einsatz. Schließlich seien die Vorteile für Schwetzingen einfach immens.

Zwei Brückenbauwerke der B535 in Schwetzingen sind bereits erstellt, jetzt erfolgt die Asphaltierung der Trasse bis zum Grenzhöfer Weg. Bis 2005 sollen voraussichtlich die Arbeiten abgeschlossen sein.

Damit scheint die komplette Fertigstellung der B535 in nahe Zukunft gerückt. Was noch 1997 die Umweltschützer in Plankstadt und Schwetzingen vergeblich zu verhindern versuchten -“ Schienen statt Straßen – B 535 nie“ -, soll noch in diesem Jahr weitergebaut werden. Bleibt zu hoffen, dass die Vorteile für die Bürger wirklich überwiegen.