Am vergangenen Montag trafen sich SPD-Bundestagsabgeordneter Lothar Binding und der SPD-Landtagskandidat des Wahlkreis Wiesloch Hansjörg Jäckel zum Gespräch mit dem Betriebsratsvorsitzenden der Heidelberger Druckmaschinen Rainer Wagner, um über die aktuelle Situation von Unternehmen und Belegschaft zu diskutieren. Schnell war man sich einig, welch herausragende Bedeutung der Betriebsratsarbeit insbesondere in Zeiten der wirtschaftlichen Krise zukommt. Als zentrale Ansprechpartner und Anlaufstelle für alle Betriebsangehörigen übernehmen die Betriebsräte eine wichtige soziale Ausgleichsfunktion, fast schon vergleichbar mit betrieblichen Sozialarbeitern. Auch waren es die Betriebsräte bei HDM, die in den vergangenen Monaten Projekte initiiert haben, um restriktive Maßnahmen zum geplanten Stellenabbau dennoch sozialverträglich zu gestalten. Wagner betonte die Verantwortung, die jeder einzelne Arbeitnehmer übernimmt und erwähnte außerdem den unverzichtbaren Beitrag der Politik zur Überwindung der aktuellen Krise. „Die Verlängerung der Kurzarbeit auf 24 Monate war eine wichtiges Element zur Stabilisierung und zum Erhalt der Arbeitsplätze, inbesondere auch bei HDM“, so der Betriebsratsvorsitzende.
Dass das Unternehmen dennoch Sorgen vor allem im Hinblick auf die Ergebnisbelastung durch die Aufwendungen für die hohen Kreditzinsen der Banken plagen, nahm Binding sehr ernst. Der Finanzpolitiker meinte wörtlich: „Es bleibt weiterhin Aufgabe der Banken hinsichtlich der Zinsgestaltung größere Verantwortung bei der Krisenbewältigung zu übernehmen. Das gilt vor allem in einer von ihnen ausgelösten Krise.“
Interessiert verfolgten die SPD-Vertreter auch Wagners Erklärungen zur Erschließung branchenübergreifender Arbeitsfelder (Dienstleistungen wie Services, Auftragsfertigung, etc.) durch HDM. Jäckel machte sogleich deutlich, dass es auch Aufgabe des Landes sein muss, die Betriebe beim Aus- und Aufbau dieses Dienstleistungsbereichen zu unterstützen: „Es wäre katastrophal, wenn die CDU-geführte Landesregierung Hilfen für den Strukturwandel in der Industriewirtschaft nicht bereitstellt und dadurch diese industriepolitische Entwicklung verschläft.“