Nachdem 2011 die Novellierung des Kreislaufwirtschafts- und Abfallrechts zu großen Diskussionen geführt hatte, sorgt neuerlich ein Thesenpapier des Bundesumweltministeriums vom 18. Juli 2012 zu großen Befürchtungen in den Landkreisen: „Die im Thesenpapier angedeutete Liberalisierung des Abfallentsorgungsmarktes bedeutet eine ernsthafte Bedrohung für die Abfallentsorgung in kommunaler Trägerschaft“, kritisierte Alfred Ehrhard, AVR-Geschäftsführer.
SPD-Bundestagsabgeordneter Lothar Binding teilt dessen Kritik und sicherte seine Unterstützung zu. Im Rahmen seiner Sommertour durch den Wahlkreis Heidelberg-Weinheim, besuchte Lothar Binding zusammen mit dem SPD-Vorsitzenden in Dossenheim Fred Hermann und Peter Fischer als seinem Vertreter die Abfallverwertungsgesellschaft des Rhein-Neckar-Kreises, um sich über das Unternehmen zu informieren und Anregungen für die Arbeit im Bund und in der Kommune aufzunehmen.
Frau Katja Deschner, Herr Alfred Ehrhard und Herr Martin Schmitz erläuterten für die Geschäftsführung die gegenwärtige Situation ebenso wie die Visionen und die künftigen Aufgaben des Unternehmens. Mit seinen 54 Gemeinden umfasst der Rhein-Neckar-Kreis ein sehr großes Gebiet – kein Wunder, dass mehr als 100 Müllfahrzeuge Tag für Tag im Einsatz sind. Große Aufgaben – und so wollte Binding natürlich wissen, wie sich die Personalsituation darstelle und erkundigte sich nach der Zufriedenheit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Eindrucksvoll war die Besichtigung der AVR-eigenen Reparaturwerkstatt auf dem Gelände der Dossenheimer Betriebsstätte und die hohe spezifische Qualifizierung der Mitarbeiter.. Außerdem sind in Dossenheim das Logistikzentrum der AVR Service GmbH und die AVR Gewerbe Service GmbH mit ca. 170 Beschäftigten beheimatet, so dass die Disposition der gesamten Abfallentsorgung des Rhein-Neckar-Kreises in Dossenheim konzentriert ist.
Beeindruckend sind die vielfältigen Aufgaben des AVR, die sich längst über einen reinen Abfallverwertungsbetrieb hinaus entwickelt hat. So werden nach wie vor die verschiedenen Abfallfraktionen wie Rest- und Biomüll, Grüne Tonne plus, Altglas, Sperrmüll, Schrott, Altholz und Elektrogeräte sowie Grünschnitt auf Abruf und Schadstoffe zu bestimmten Terminen entsorgt und so weit wie möglich weiter verwertet.
Inzwischen realisiert die AVR – organisatorisch in der AVR Energie GmbH angesiedelt – aber auch Konzepte wie z.B. „Vom Altstoff zum Sekundärrohstoff“ oder auch „Aktiver Klimaschutz durch erneuerbare Energien – Wärme von hier…“. Regionale Ressourcen wie Holzhackschnitzel werden im neuen Biomasseheizkraftwerk zur Wärmeversorgung der Kernstadt von Sinsheim verwendet. Verstärkt plant die AVR den Ausbau von Fotovoltaikanlagen, um sich auch im Geschäftsfeld der Stromgewinnung zu platzieren.
Binding wollte wissen, wie es um die Entsorgung der vielen Gewerbebetriebe im Rhein-Neckar-Kreis stehe. Herr Schmitz erläuterte, dass auch die Entsorgungsdienstleistungen für Industrie, Handel und Gewerbe vom Standort Dossenheim aus geleitet werden. Dabei ist die AVR Gewerbe Service GmbH nicht nur im Rhein-Neckar-Kreis aktiv, sondern bedient auch viele Kunden in der Metropolregion Rhein-Neckar. Zusammenfassend stellten Frau Deschner und Herr Ehrhard fest, dass die von den AVR-Unternehmen betriebenen Abfallanlagen und Deponien alle Anforderungen des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes erfüllen und dass bei allen Investitionen die Minimierung des CO2-Ausstoßes eine große Bedeutung hat.