Im März 2021 hatte ich die Gelegenheit trotz der aufgrund des Virus notwendigen Einschränkungen Lothar und sein Team in Berlin bei der Arbeit zu begleiten. Das Praktikum hat mir tiefe Einblicke in den politischen Prozess, den Umgang zwischen Abgeordneten und die Abwägungen der Realpolitik ermöglicht. Dafür möchte ich mich bei Lothar, Johannes und Paul ausdrücklich bedanken!

Noch bin ich Philosophie & VWL Student in Bayreuth, jedoch war ich immer schon politisch interessiert. Inhaltlich habe somit auch gerne mit den vielseitigen Anfragen, welche das Büro erreichen, auseinandergesetzt. Diese betrafen alles von Steuer- über Außen- und Gesundheitspolitik bis hin zu Tierschutzpolitik. So habe ich einen umfassenden Einblick in die Arbeit und die Fraktion erhalten. Bei Lothar durfte natürlich auch die Tabaksteuer nicht fehlen, in der letzten Woche konnte ich noch einem Pressetermin zum E-Zigarettenmarkt und dem Tabaksteuermodernisierungsgesetz beiwohnen. Es freut mich auch sehr, dass das Praktikant*innenprogramm der SPD die Krise überstanden hat und immer wieder mit spannenden Online-Veranstaltungen, auch für Alumni, aufwartet.

Persönlich finde ich Lothars Engagement und Arbeitsmoral sehr beeindruckend: ehrlich, pragmatisch aber immer auf das Ideal der Gerechtigkeit bedacht. Mit dem Mandat gehen eine große Verantwortung und Belastung einher. Das Konzept der Mehrheitsfähigkeit, obwohl das ernüchternd klingt, ist mir über diese Zeit immer wieder in den Sinn gekommen. Die Parteien stehen in einem ständigen Konflikt zwischen den eigenen Wünschen und den mehrheitsfähigen Kompromissen. In der Öffentlichkeit zeichnet sich jedoch ein gänzlich anderes Bild.

Zudem ist die Arbeit im Bundestag alles andere als eine Routine, die ständig wechselnden Themen und Terminkalender halten jeden Abgeordneten auf Trab. Die viele Post hat mich auch überrascht: selten bekommen Abgeordnete Dank zugesendet, meist sind es Beschwerden und Anfragen von Unternehmen, Verbänden oder Bürger*innen. Ich bin wiederholt erstaunt mit welcher Genauigkeit, Akzeptanz und Neutralität das gesamte Team und vor allem Lothar selbst diese Anfragen beantwortet. Das nimmt viel Zeit in Anspruch und verdient Respekt – denn das tun nicht alle Abgeordneten.

Vielen Dank an alle KuK (die Abkürzungssprache finde ich nach vor furchtbar) für die Offenheit und Herzlichkeit während meiner Zeit im Bundestag. Weiterhin bin ich immer noch kein Fan von Instant-Kaffee, das heißt aber nicht, dass dieser keine Daseinsberechtigung hat. Letztlich ist mir in dieser Zeit noch einmal bewusst geworden, wie wichtig umfangreiches Engagement aller Bürger*innen auf allen politischen Ebenen ist.

Vielen Dank und auf bald!