Ju_Parl11Nikola Marinkovic im Plenarsaal des Bundestages

Stehen Anfang Juni Redner der Arbeiterpartei Deutschlands oder der Christlichen Volkspartei am Rednerpult im Plenum des Deutschen Bundestages, dann ist das kein Missverständnis, sondern „Jugend und Parlament 2011“. Insgesamt 312 Jugendliche im Alter von 16 bis 20 Jahren aus verschiedenen Teilen der Bundesrepublik sind von Samstag, 4. Juni, bis Dienstag, 7. Juni 2011, Gäste des Besucherdienstes des Bundestages und nehmen am alljährlichen Planspiel „Jugend und Parlament“ teil. Die jungen Teilnehmer erfahren so, wie der Bundestag und der Weg der Gesetzgebung funktionieren.

Regelmäßig richtet der Besucherdienst das Planspiel „Parlamentarische Demokratie spielerisch erfahren“ für Schulklassen aus, doch einmal im Jahr können politikinteressierte Jugendliche ganze vier Tage in Berlin in die Rolle eines fiktiven Abgeordneten mit neuem Namen, neuer Biografie und neuer politischer Gesinnung schlüpfen.

Am Ende sollen selbst erarbeitete Gesetzentwürfe durch ein simuliertes Gesetzgebungsverfahren gebracht werden.

Obenan stehen für das Planspiel der jungen Nachwuchspolitiker aktuelle Themenschwerpunkte aus den Bereichen Energiesicherheit, Pressefreiheit, Bildung und Wahlrechtsfragen. Ziel des Planspiels ist es, komplexe Planungs-, Verhandlungs- und Entscheidungsprozesse in mehrstufigen Verfahren nachvollziehbar zu machen.

Die politische Realität wird dabei so weit wie möglich berücksichtigt, bestimmte Aspekte werden betont und zugespitzt, andere vereinfacht. Zur Simulation gehört, dass die Jugendlichen den Fraktionen fiktiver Parteien zugelost werden, für die sie dann als „Abgeordnete“ um eine Mehrheit für ihr politisches Vorhaben kämpfen.

Die fiktiven Parteien heißen Christliche Volkspartei (CVP), Arbeiterpartei Deutschlands (APD), Liberale Reformpartei (LRP), Partei der Sozialen Gerechtigkeit (PSG) und die Ökologisch-Soziale Partei (ÖSP). Ähnlichkeiten mit realen Fraktionen im Deutschen Bundestag sind nicht zufällig.