Eine Delegation des Finanzausschusses des Deutschen Bundestages ist im November nach China eingeladen worden. Leiter der Delegation ist der Obmann der CDU/CSU-Fraktion Hans Michelbach. Die weiteren Delegationsmitglieder sind die Abgeordneten Markus Koob, Philipp Graf Lerchenfeld und Alexander Radwan (alle CDU/CSU), Lothar Binding und Metin Hakverdi (beide SPD), Richard Pitterle (DIE LINKE.) sowie Lisa Paus (BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN).
Im Mittelpunkt der Reise standen die im November letzten Jahres beim dritten Plenum des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei beschlossenen Finanzmarktreformen. Wichtige Reformvorhaben stellen hierbei die Liberalisierung der Zinssätze und eine größere Flexibilität der chinesischen Währung sowie im Fiskal- und Steuerbereich der Aufbau eines modernen Steuersystems und die Verringerung der Schuldenprobleme der Lokalregierungen dar. Die Delegation ist der Frage nachgegangen, ob und inwieweit die angekündigten Finanzmarktreformen geeignet sind, künftige Finanzmarktkrisen zu verhindern. Dazu ist die Delegation unter anderem mit Vertretern der im Herbst 2013 gegründeten Freihandelszone in Shanghai zusammengetroffen. So sollen dort unter Anleitung der Zentralbank die volle Konvertibilität der Währung und die Abschaffung der Kapitalverkehrskontrollen getestet werden. Fällt der Test positiv aus, könnten die Maßnahmen auch in anderen Regionen des Landes eingeführt werden.
Zudem hat sich die Delegation – wie üblich – mit ihrem korrespondierenden Ausschuss des Nationalen Volkskongresses getroffen, der die Delegation formal nach China eingeladen hat.