Ich habe hier bei Lothar mein berufsorientiertes Schülerpraktikum verbracht. Im Gegensatz zu anderen Praktikanten war ich also mit zwei Wochen Praktikum, vergleichsweise kurz hier in Lothars Büro tätig. Glücklicherweise sind diese zwei Wochen genau auf die letzten zwei Sitzungswochen, der jetzigen Legislaturperiode gefallen. Somit konnte ich eine sehr spannende und abwechslungsreiche Zeit mit „Hauptspielort“ hier in Berlin miterleben. Obwohl das Praktikum, wie schon eben erwähnt, aus berufsorientierenden Zwecken angesetzt ist, war das berufliche Interesse nicht mein erster Gedanke, als ich über ein Praktikum bei Lothar nachdachte. Vielmehr war es der Fakt, dass ich mich sehr für Politik interessiere, jedoch noch nicht viel über die Arbeit eines MdBs, und dessen Mitarbeiter hier im Bundestag, wusste. Deshalb wollte ich dieses Praktikum als Chance nutzen, einen Einblick in den Bundestag zu bekommen.
Ich hatte die Möglichkeit in unheimlich viele Facetten des alltäglichen Arbeitslebens, Einblick zu bekommen. Und so ging alles Montagmorgen um 9:30 mit der bürointernen Besprechung los. Hier wurden Dinge ausgetauscht und mit Lothar besprochen, welcher an diesem Morgen erst um 6:00, aus seinem Wahlkreis Heidelberg eingereist war. Hier ging es um die Beantwortung von Bürgerbriefen, Vorbereitung auf Interviews und vor allem um die AG Finanzen, welche am nächsten Tag (Dienstag) stattfand.
Und somit kommen wir auch zu einen bestimmten Merkmal einer Sitzungswoche. Eine Sitzungswoche ist immer strickt aufgeteilt. So trifft sich montags der MdB mit seinen Mitarbeitern und es werden Gespräche mit dem Koalitionspartner geführt. Dienstags trifft sich dann zu einzelnen Fachgebieten, fraktionsintern die Arbeitsgruppe (in meinem Fall AG-Finanzen). Mittwoch dann kommt man auch wieder themenweise im Ausschuss zusammen, wobei hier die Arbeitsgruppen zum jeweiligen Thema aus allen Fraktionen tagen. Und am Donnerstag und Freitag wird das in den Ausschüssen Besprochene, dann im Plenum durch Redner weitergeführt. Dieses System fand ich persönlich höchst interessant, da mir bis jetzt nie klar war, dass die Arbeit der Abgeordneten hier in Berlin nach so „strengen“ Regeln funktioniert. Neben all dem konnte ich außerdem bei Fotoshootings, Gesprächen und Videodrehs dabei sein, und habe auch durch eigenen „Büroarbeit“ in Form von Recherchen einen ersten Einblick in den Beruf, bekommen.
Ich habe mich hier im Büro von Lothar herzlich aufgenommen gefühlt, und hatte eine wirklich tolle Zeit. Und auch wenn dies nicht meine erste Intention war, so könnte ich die Arbeit hier nach diesem Praktikum wirklich als eine spätere berufliche Alternative ansehen.