Die Bahntochter DB Netz will drei geplante S-Bahn-Haltepunkte an der Nord-Südstrecke aus der Planung streichen, hieß es zuletzt in den regionalen Zeitungen. Davon betroffen die beiden Weinheimer Anschlüsse Weinheim Süd und Sulzbach und der schon vor Jahren geplante Anschluss Neckarhausen.
Der Weinheimer OB Bernhard will nun mit seinem Bürgermeister Kollegen Roland Marsch aus Edingen-Neckarhausen beim Verkehrsministerium in Berlin vorstellig werden. Hierzu haben sie den SPD Bundestagsabgeordneten Lothar Binding um Unterstützung gebeten. „Wir werden das Ministerium auffordern, sich für den Haltepunkt Neckarhausen einzusetzen“ so der SPD Abgeordnete.
Wie Lothar Binding von Bürgermeister Marsch aus Edingen-Neckarhausen erfuhr, sei die Nord-Südstrecke durch den Fern- und Güterverkehr überlastet und nach Meinung der DB Netz müsse erst noch ein drittes Gleis gebaut werden. „Diese Argumentation der Bahn ist mehr als fadenscheinig, denn die Problematik eines dritten Gleises ist doch schon jahrelang bekannt“ so Roland Marsch dazu. Von einer Streckenüberlastung durch neue S-Bahn-Haltepunkte auf der zweispurigen Main-Neckar-Bahn sei bisher niemals die Rede gewesen.
Die Gemeinde Edingen-Neckarhausen hatte vor Jahren eine Potentialanalyse für einen S-Bahn-Haltepunkt Neckarhausen in Aufrag gegeben. „Diese Analyse hat klar gezeigt, dass es ein genügend großes Fahrgastaufkommen in Neckarhausen geben wird“, so der Bundestagsabgeordnete Binding. Er erinnerte dabei an die großen Vorbehalte der Bahn damals in Heidelberg. Auch der Anschluss Franz-Knauff Straße sollte zuerst nicht gebaut werden. Heute ist gerade dieser Anschluss einer der meistbenutzten Haltepunkte der S-Bahn. „Besonders ärgerlich ist, dass der Gemeinde Edingen-Neckarhausen schon Kosten für die Planung entstanden sind“, so Binding.
Bürgermeister Marsch machte deutlich, dass er für einen S-Bahn-Haltepunkt kämpfen werde. Er wird den Gemeinderat informieren und eine Beschlussvorschlag für die Haltestelle einbringen. .“ Wir lassen Neckarhausen nicht auf das Abstellgleis des ÖPNV stellen“, so Marsch zum Abschluss der Unterredung.