Mein Praktikum im Büro von Lothar Binding Nun neigt sich mein vierwöchiges Praktikum im Büro von Lothar Binding dem Ende zu – und das ohne eine einzige Tasse Kaffee kochen zu müssen! Aber nun Spaß beiseite: Wie bin ich eigentlich dazu gekommen, bei Lothar ein Praktikum zu machen?
Nach meinem Abitur an der Internationalen Gesamtschule Heidelberg verschlug es mich, nach einem Zwischenstopp in Südamerika, in die große Hauptstadt, um ein Studium der Politikwissenschaft anzufangen. Bereits in Heidelberg war in an der IGH und im städtischen Jugendgemeinderat aktiv, was sehr zu meinem Interesse für das Fach beitrug. Mittlerweile habe ich das 3. Fachsemester abgeschlossen und nutze meine Semesterferien um dem theoretischen akademischen Umfeld der Universität zu entfliehen und mich dort umzuschauen, wo Politik gemacht wird: Im deutschen Bundestag. Lothar Binding kannte ich bereits aus Heidelberg: Er kam zum Beispiel zu einem Interview in meinem Gemeinschaftskundekurs der Oberstufe oder ich traf ihn mit dem Jugendgemeinderat, um die politischen Angelegenheiten der Jugendlichen zu besprechen. Diese guten Erfahrungen führten dazu, dass ich mich für das Praktikum wieder an Lothar wandte. Nach mittlerweile fast vier Wochen habe ich vielseitige Einblicke in die Arbeitsweise des Bundestages und den Arbeitsalltag eines Abgeordneten bekommen. Im engen Kontakt mit den wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Susanne und Lisa und den Referenten und Referentinnen der AG Finanzen bekam ich eine Einführung darin, was ein Abgeordneter oder eine Abgeordnete so alles zu erledigen hat. Termine in Arbeitsgruppen, Ausschüssen, Fraktionen, Landesgruppen und anderen Gremien, Gespräche mit Interessenvertretungen, die Beantwortung von Bürgerbriefen und anderer Anliegen aus dem Wahlkreis, die inhaltliche Erarbeitung komplexer Sachverhalte und vieles mehr. Und die ernüchternde Erkenntnis: Man kann es nie allen Recht machen! Die Verhandlungen mit dem Koalitionspartner verlangen regelmäßig große Anstrengungen und der Spagat zwischen freiem Mandat und Fraktionsdisziplin kann manchmal zu Konflikten führen. Umso wichtiger ist eine reibungslose und professionelle Kommunikation. Auf diese Weise habe ich viel über parlamentarische Arbeit und Realpolitik gelernt und bin sehr froh, Lothar und sein Team so gut es ging in allen Bereichen unterstützen zu können. Auch das umfangreiche PraktikantInnenprogramm der SPD Fraktion ermöglichte mir vielseitige Einblicke. So konnte ich etwa an Führungen durch verschiedene Ministerien und das Bundeskanzleramt teilnehmen oder andere Veranstaltungen wie Gesprächsrunden mit interessanten Persönlichkeiten oder die Bundespressekonferenz besuchen. Zu dem theoretischen Blickwinkel, um den es in den Seminaren und Vorlesungen in der Uni meistens geht ist jetzt ein praktischer hinzugekommen, der mich bei meinem weiteren Studium sicher sehr bereichern wird. Und die erfreuliche Erkenntnis, dass auch Politikwissenschaftlerinnen und Politikwissenschaftler hier gebraucht werden! Auch die Arbeit in Lothars Team hat mir sehr viel Spaß gemacht! Ich wurde herzlich aufgenommen und es war eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Vielen Dank Susanne und Lisa! Und vielen Dank Lothar für die spannenden Einblicke!