Für ein NPD-Verbot

Braune Gedanken werden in braunen Strukturen gebündelt und explodieren in brauner Gewalt. Ein schwarzer Tag für den Rechtsstaat Deutschland, als bekannt wurde, dass die neun Morde an türkisch- und griechischstämmigen Kleinunternehmern der rechten Terrorszene zuzuordnen sind. Diese schrecklichen Ereignisse heizten die Debatte um ein Verbotsverfahren erneut an. Doch sie sind nur ein Anlass, nicht der eigentliche Grund, die Partei endlich zu verbieten.

Wir müssen bedenken: Als zugelassene Partei hat die NPD Anspruch auf staatliche Unterstützung. Das heißt, im Moment finanzieren wir die Aushöhlung der demokratischen Rechte aus Steuermitteln. Mit einem Verbot der NPD entziehen wir der Partei und damit der deutschen Neofaschistenszene wenigstens eine ihrer finanziellen Grundlagen, denn die staatliche Parteienfinanzierung ist ihre wichtigste Einnahmequelle. Wegfallen würden dadurch auch Wahlkampfkostenerstattung, die Abgeordnetendiäten, die Personalkosten für Fraktionsmitarbeiter, Sachkosten, Sitzungsgelder sowie steuerliche Vorteile. Es wäre untragbar, wenn sich bei den Ermittlungen herausstellen sollte, dass staatliche Zuwendungen an die NPD der rechten Terrorszene dazu verholfen haben, sich zu finanzieren. Dann hätten sich die neonazistischen Gewalttäter jahrelang die Hände gerieben.

Gegenwärtig bieten wir dem rechten Gedankengut Öffentlichkeit und Aufmerksamkeit: Mit jeder Straßenlaterne, die zum Beispiel im Rahmen von Wahlkämpfen mit einem NPD-Wahlplakat plakatiert werden darf, bieten wir der Partei die Möglichkeit, ihre rechte Propaganda ganz offiziell zu verbreiten. Der Staat bietet eine Plattform, stellt die Parlamente für medienwirksame Aktionen zur Verfügung und fördert dadurch das Bekanntwerden der braunen Ideen. Das konterkariert die Anstrengungen zivilgesellschaftlicher Projekte und aufgeklärter Bildungsarbeit, die teils ebenfalls von Staatsseite finanziert werden.

Doch das Wichtigste: Ein NPD-Verbot entzieht den Rechtsextremen die Aura der Legitimität und unterstreicht die gesellschaftliche Ächtung faschistischer Ideologe. Ein Engagement in der rechten Szene wäre dann illegal und kann nicht mehr unter dem Deckmantel eines Engagements für eine Partei gesellschaftliche Akzeptanz suchen.

Doch mit dem Verbot allein ist es nicht getan. Es nimmt dem braunen Gedankengut nur seine organisatorische Grundlage. Brauner Hass und braunes Gedankengut werden nicht durch das Verbot von Strukturen beseitigt. Allein der politischen Spitze den Riegel vorzuschieben, reicht nicht aus, die windigen braunen Milieus zu bekämpfen. Aber es setzt ein Signal. Ein starkes Signal, ganz im Sinne der streitbaren Demokratie mit einer Toleranzgrenze für die Intoleranten, ein Signal, welches vom Rechtsstaat ausgeht.

Die Rechtsextremen sind dort stark, wo die Zivilgesellschaft schwach ist. Daher darf der Aufbau von demokratischen zivilgesellschaftlichen Strukturen und die Förderung von Vielfalt nicht vernachlässigt werden. Im Gegenteil, sie müssen gefördert und ermuntert werden. Dies ist mittlerweile auch bei der Regierung angekommen und sie hat die geplanten Kürzungen von Zivilcourage-Projekten zurück genommen. In der Prävention liegt ein weiterer Schlüssel: Kinder und Jugendliche müssen aufmerksam aufgeklärt werden. Unsere Bildungs- und Jugendpolitik muss daher sensibel auf Trends und Strömungen aus der rechten Szene reagieren.

Die Politik fordert Zivilcourage. Dies bedeutet vor allem Mut. Diesen Mut können wir nur dann einfordern, wenn die Verfassungsorgane mit ihren eigenen Möglichkeiten voran gehen. Das Verbot ist der erste Schritt.

Lothar Binding

LAMY „Made in Germany“ – Lothar Binding besucht den Füllerhersteller aus Heidelberg

Foto: Michael Magin, Dr. Rainer Lochthlowe, Lothar Binding, Norbert Johnen

Foto: Michael Magin, Dr. Rainer Lochthlowe, Lothar Binding, Norbert Johnen

Zusammen mit Norbert Johnen, Geschäftsführer des Unternehmensverbandes Südwest besuchte Lothar Binding die Lamy GmbH in Heidelberg

Das Familienunternehmen mit Sitz in Heidelberg belegt den 5. Platz auf dem Weltmarkt für Schreibgeräte. Empfangen wurden die Besucher vom Prokuristen Dr. Rainer Lochthlowe. Schon im Firmen-Video wurde auf einen wichtigen Punkt aufmerksam gemacht. Das Unternehmen setzt auf das „Made in Germany“ Logo und ist stolz darauf alle Komponenten der Schreibgeräte in Deutschland zu produzieren. „Sogar die Tinte ist von uns, die Rezeptur wurde in Heidelberg entwickelt“, so der Prokurist.

Bernhard M. Rösner, Geschäftsführer der Lamy GmbH ist stolz auf die positive Bilanz seines Unternehmens. Auch die Finanzkrise 2009, so Rösner habe man gut verkraftet. So sei damals der Absatz der höherpreisigen Produkte eingebrochen. Der Geschäftsführer ging dann wieder auf den „Made in Germany“ Aspekt ein. Die aktuellen Debatten um die Richtlinien der Vergabe des Prädikats tangieren das Unternehmen in keiner Weise. Sogar die Tinte, Patronen und sogar die Spritzgusswerkzeuge werden alle innerhalb des Heidelberger Firmengeländes hergestellt. Von Wieblingen aus werden die Produkte in die ganze Welt verschickt. „Der Absatz steigt besonders im asiatischen Raum“, so Rösner. Die Nachfrage sei groß genug, dass das Unternehmen eigene Shops in China eröffnen müsste und das zum Teil zu horrenden Mietpreisen.

Nach der Besprechung wurde Lothar Binding vom Produktionsleiter, Michael Magin, durch die Produktionshallen geführt. Aber die hoch automatisierte Fertigungsstruktur kommt an der Handarbeit nicht vorbei. Hier werden sogar noch Einzelstücke gefertigt. Ebenso geschieht die Fertigung von Goldfedern noch manuell.

Lothar Binding besucht Evonik am Standort Dossenheim

Foto: Ralf Ostermeyer, Dr. Neher, Dr. Reinhardt, Lothar Binding, Peter Fischer und Walter Bachert

Foto: Ralf Ostermeyer, Dr. Neher, Dr. Reinhardt, Lothar Binding, Peter Fischer und Walter Bachert

Dossenheim / Der Geschäftsführer Dr. Armin Neher begrüßte den SPD Abgeordneten zum Unternehmensbesuch im Industriegebiet Dossenheim. Lothar Binding und Vertreter der örtlichen SPD, Peter Fischer und Walter Bachert erfuhren dann viele Details über den Gesamtkonzern und insbesondere über das Chemiewerk in Dossenheim. Der mittelständische Betrieb ist seit über 50 Jahren mit wechselndem Firmennamen in der Gutenbergstraße in Dossenheim beheimatet.

Die Evonik Technochemie GmbH produziert heute auf einer Fläche von 23.000 m² mit 150 Mitarbeitern. Die Firma bietet eine breite Palette von Produkten und Prozessen für die Exklusiv-Synthese an. Zuletzt investierte die Firma 14 Millionen Euro und ist nach Aussage des Geschäftsführers hochprofitabel. mehr lesen…