Binding unterstützt Gesetzesänderung zur Konversion in Heidelberg – CDU Kollege Lamers auch?

LAmers-Binding_01„Kollege Lamers simuliert Gemeinsamkeit“, so der SPD-Finanzexperte Lothar Binding. In der Zeitung war zu lesen, Lamers schlage jetzt konkrete Schritte vor,um bezahlbaren Wohnraum in Heidelberg zu schaffen. „Als ob dies nicht schon längst geschehen wäre!“ kontert Binding.

Vor dem Hintergrund des US-Abzugs hatte Lothar Binding schon 2006 eine erste Initiative ergriffen, mit dem Ziel, die Entwicklung und Bebauung der Militärflächen frühzeitig zu planen und auch die Beschäftigung der Zivilbeschäftigten zu sichern. „Diejenigen, die heute bezahlbaren Wohnraum fordern, haben mich vor Jahren als Schwarzmaler beschimpft und sich teure Reisen nach Übersee finanzieren lassen, um die US-Streitkräfte zum Bleiben zu überreden. Es geht hier aber nicht um ein Promibildchen in der Zeitung, sondern um Gesetzgebung“, beklagt der Bundestagsabgeordnete. Wäre schon früher mit den Amerikanern wegen ihres Abzugs verhandelt worden, hätte die Stadt den Planungsprozess auch früher beginnen können. Mit der dazu gehörigen Bürgerbeteiligung, lägen die heutigen Zwischenergebnisse längst auf dem Tisch. Die Initiative Lamers käme deshalb wie die „alt Fastnacht“ hinterher und ein so wichtiges Thema würde unnötig in den Wahlkampf gezogen. In der für Heidelberg so wichtigen Angelegenheit „gemeinsam zu handeln und einen abgestimmten Vorstoß in Berlin zu machen“, hätten die Länder NRW, Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg im Bundesrat längst vorgearbeitet und im Juni einen Gesetzentwurf über den Bundesrat eingebracht. „Weiß Herr Lamers das eigentlich?“, fragt Binding

Ein Gesetzesvorschlag zur Änderung des Gesetzes über die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) mit der Drucksache 227/12 liegt im Haushaltsausschuss zur Beratung.

„Eine wichtige Voraussetzung für eine nachhaltig erfolgreiche Entwicklung der Liegenschaften ist jedoch, dass die Vermarktung der Liegenschaften durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben nicht ausschließlich betriebswirtschaftlichen oder fiskalischen Parametern folgt. Vielmehr muss die BImA eine den kommunalen und regionalen Zielvorstellungen entsprechende Nachnutzung auch dann ermöglichen können, wenn diese nicht zum vollen Marktwert realisiert werden kann oder ein positiver wirtschaftlicher Ertrag überhaupt nicht zu erzielen ist. Es bedarf daher einer Rechtsgrundlage, welche die Möglichkeit eröffnet, auch ertragsschwache Konversionslösungen zu unterstützen. Eine im Sinne der nachhaltigen Regionalentwicklung umgesetzte Konversion darf nicht ausschließlich auf die sicherlich auch wichtige Option der wirtschaftlichen Ansiedlung verengt sein; vielmehr muss die zivile Nachnutzung – insbesondere außerhalb der bebauten Ortslagen – zur Schaffung oder Ergänzung von Bereichen für den Landschafts- und Naturschutz, für die regenerative Energiegewinnung oder für Ausgleichsmaßnahmen möglich sein“, so der Auszug aus dem bereits vorliegenden Gesetzesentwurf.

Der Bundesrat hat diese Gesetzesinitiative dem Bundestag unterbreitet. Dieser hat sie im Sommer dann an den Haushaltsausschuss überwiesen. „ Wenn Kollege Lamers eine erfolgreiche Konversion will, muss er seine Kollegen der CDU im Haushaltsausschuss überzeugen, für den SPD-Antrag zu stimmen – ein Schreiben an die Bundeskanzlerin nützt da erst einmal wenig“, so Binding. Der Vorschlag, sich zu treffen und den Oberbürgermeister einzuladen, sei nicht schlecht. „Nachdem aber Jahre verloren wurden, ist nun in Berlin konkrete Politik für Heidelberg, das heißt, Gesetzgebung gefragt“.

Ob es aber dann zu einem fraktions- und parteiübergreifenden Beschluss im Haushaltsausschuss und Parlament kommt, bezweifelt Binding. Durch die Erfahrungen bei der Gesetzgebung zum Nichtraucherschutz hat Lothar Binding schmerzlich erfahren, dass sich CDU und FDP jeglichem Gruppenantrag, also einem Antrag aus allen Fraktionen, permanent verweigere.

Fachgespräch in Eppelheim

Andreas Spiziali, Devrim Korkut, Lothar Binding

Andreas Spiziali, Devrim Korkut, Lothar Binding

Zu einem Fachgespräch mit dem Bundestagsabgeordneten Lothar Binding hatte der SPD Vorstand Eppelheim eingeladen. Insbesondere der Ortsvereinsvorsitzende Devrim Korkut und der Juso Sprecher Andreas Spiziali freuten sich über die spontane Zusage Bindings und hatten sich aktuelle Themen aus der Finanz-und Bildungspolitik vorgenommen. Die Kanzlerkandidatur von Peer Steinbrück wurde natürlich auch angesprochen. mehr lesen…

„Ganztagsschule als Wohlfühlort“

Lothar Binding lud mit Ernst-Dieter Rossmann, MdB und Gerhard Kleinböck, MdL zwei Experten zum Thema ein

Lothar Binding lud mit Ernst-Dieter Rossmann, MdB und Gerhard Kleinböck, MdL zwei Experten zum Thema ein

Es sei das Ziel der Bildungspolitik dem „Pisa-Schock“ etwas entgegenzusetzen, erklärte Ernst-Dieter Rossmann, bildungspolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, im NH-Hotel Heidelberg. Hierher war er von seinem Heidelberger Kollegen Lothar Binding zu einer Diskussionsrunde zum Thema „Ganztagsschule“ eingeladen worden – eine Einladung, der er sehr gerne gefolgt sei. Zu sagen hatte der aus Elmshorn zwischen Hamburg und Kiel stammende Rossmann so einiges zum Thema, ist er doch bereits seit 1998 mit dem Schwerpunkt Bildungspolitik im Bundestag tätig. „Gute Ganztagsschule muss eine solche sein, in der sich alle Kinder wohlfühlen“, machte er gleich zu Beginn sein Credo klar. Eine gute Schule beziehe alle Schüler mit ein, unabhängig von finanziellen Verhältnissen, Migrationshintergrund oder etwaigen Behinderungen. Wichtig sei es allerdings, dass der Rhythmus zwischen Lernen und Entspannen stimme: zwischen den Lerneinheiten müsste immer wieder die Möglichkeit für „künstlerische Pausen“ geboten werden, in denen gemalt, gezeichnet oder Musik gemacht werden kann. Als „Wohlfühlort Schule“ bezeichnete Rossmann diese Form des Unterrichtens und fügte ergänzend hinzu: „In einer guten Schule ist das ehrenamtliche Engagement von großer Bedeutung und die personellen Besetzungen müssen stimmen.“ Ganztagsschule könne somit zu einem „Schlüssel“ werden, durch den sich Schule verändern kann. Insbesondere Baden-Württemberg sei in diesem Prozess ein Schlüsselland für das Modell einer Ganztagsschule als Kooperation von Bund, Ländern und Kommunen. Kritisch sehe er in der Umsetzung den Aspekt, dass an den Schulen an denen es bereits ein Ganztagsschulen-Angebot gebe, noch zu wenige Schüler dieses wahrnehmen. Zudem solle die Ganztagsschule sich nicht allein unter dem Dach von Gemeinschaftsschulen verbreiten, sondern alle Schultypen umfassen. Nötig sei hierfür allerdings im Vergleich zu „normalen“ Schulen ein Plus an Personal. mehr lesen…