Wie schnell die Zeit vergeht – Zehn Jahre ist es nun schon her, als Hermann Scheer am 14. Oktober 2010 für alle überraschend im Alter von 66 Jahren von uns gegangen ist. Mit ihm verstarb ein Vordenker der Energiewende, globaldenkender Aktivist und unermüdlicher Mahner.
Klimaschutz und dezentrale „Erzeugung“ erneuerbarer Energien sind Themen, die aus der politischen Debatte von heute kaum noch wegzudenken sind – zu dringend sind die Probleme, die mit unserer bisherigen Energiepolitik verbunden sind. Unser Genosse Hermann Scheer hatte diese Visionen bereits vor Jahrzehnten und deren technische Umsetzung auf der Tagesordnung. Ihm verdanken wir die Gründung von Eurosolar und das EEG und Hermann Scheer machte nachhaltige Energiepolitik zu seiner persönlichen Chefsache.
Wie sehr er damit seiner Zeit voraus war, sehen wir nicht nur an der Bedeutung, die sein Thema heute hat, sondern auch an den despektierlichen Bemerkungen, die seinerzeit in Richtung des SPD-Politikers zu hören waren. Wie schnell jedoch aus einem „Geisterfahrer“ oder „Windkraft-Stalinisten“ – als welcher Hermann Scheer noch bis in die 2000er Jahre hinein von der Qualitätspresse diffamiert wurde – ein Vordenker und gesellschaftspolitischer Trend-Setter werden kann, lehrt uns, unvoreingenommener, aufgeschlossener und lösungsorientierter an ökologische und gesellschaftliche Probleme heranzugehen.
Dies ist in einer politischen Debatte leicht gesagt aber nicht immer ganz einfach umzusetzen. Aber Hermann Scheer hat sich dadurch nicht entmutigen lassen – im Gegenteil. Daran nehmen wir uns ein Beispiel.