Im Februar habe ich Lothar im Rahmen eines universitären Ausflugs kennengelernt. Er erklärte uns Studenten, wie eine übliche Sitzungswoche in Berlin aussieht und wie man sich den Alltag eines Abgeordneten vorstellen kann. Schon zu diesem Zeitpunkt wurde ich neugierig und wollte tiefgehendere Einblicke in den Politikbetrieb bekommen. Deshalb habe ich mich kurzerhand bei Lothar beworben und habe glücklicherweise auch direkt eine Zusage bekommen.
In Berlin angekommen, war ich sehr von der guten Stimmung und der lockeren Atmosphäre im Büro und auch unter den Kollegen überrascht. Gleich in der ersten Woche bekam ich eine große Fülle an Eindrücken und Einblicken. Dank Lothars Offenheit habe ich an vielen seiner Termine in den Ausschüssen, Arbeitsgemeinschaften und mit Interessenvertretern teilnehmen dürfen. Beeindruckend war insbesondere auch sein langer Arbeitstag: An manchen Tagen ging es bereits morgens um halb acht los mit einem Frühstück mit Interessenvertretern und endete erst nach neun bei einem Kongress. Für Lothar war der Tag dann allerdings noch lange nicht zu Ende – danach ging es an den meisten Abenden noch mal ins Büro; diverse Briefe warteten. Aktive Mitarbeit wurde natürlich von mir auch erwartet. Neben vorbereitenden Recherchen bekam ich zB die Aufgabe ein Power-Point-Vortrag zu einem Positionspapier der SPD auszuarbeiten.
Zwischendurch durfte ich außerdem verschiedenen Informationsveranstaltungen des Praktikantenprogramms der SPD beiwohnen. Die Themen reichten von der Arbeit der Bundeswehr über den Verfassungsschutz bis zu Vorträgen von diversen Abgeordneten zu tagespolitisch brisanten Themen. Die Vertreter stellten sich geduldig den, oftmals auch kritischen Fragen des jungen Publikums.
Aber auch die Arbeit von Lothars Team, Susanne und Lisa, durfte ich kennenlernen. Die beiden empfingen mich sehr herzlich. So habe ich zum Beispiel Bürgerbriefe beantwortet, Fotos für die Webpräsenz geschossen und Lothar zu Besucherterminen begleitet.
Angesichts der Vielfältigkeit der Aufgaben und Einblicke kam in den ersten vier Wochen meines Praktikums auf jeden Fall keine Langeweile auf.
In der letzten Woche meines Praktikums ging es dann von der Hauptstadt in den Wahlkreis nach Heidelberg. Mich überraschte in erster Linie die andere Arbeitsweise, die hier dominierte. Der Kontakt zum Bürger stand hier noch viel mehr im Zentrum als bei der fachpolitischen Arbeit in Berlin: Auch hier durfte ich Lothar bei vielen Terminen bei Firmen in der Region, Diskussionen und Terminen begleiten.