Heidelberg und Weinheim am 10. Juli 2002
Rhein-Neckar Region ist innovativ
Staatssekretär Catenhusen in der Region
Rhein-Neckar/Berlin. "Eine äußerst innovative und moderne Struktur haben Sie
hier", sagte der Parlamentarische Staatssekretär im Ministerium für Forschung und
Bildung am Ende seines Besuchs in der Region zu Dr. Edgar Dietrich, einem der
Geschäftsführer der Weinheimer Q-DAS GmbH. Zusammen mit Lothar Binding,
dem SPD-Bundestagsabgeordneten, hatte er vier Firmen aus dem Bereich der New
Economy besucht.
Erste Station war die Graffinity Pharmaceuticals AG, wo die Mitbegründer Dr.
Kristina Schmidt und Dirk Vetter auch Dr. Klaus Plate, Direktor der
Stadtentwicklungsgesellschaft und Dr. Ernst Dieter Jarasch, Geschäftsführer der
BioRegion Rhein-Neckar-Dreieck, begrüßen konnte. Dr. Schmidt gab einen
Überblick über die Hauptaktivitäten ihrer Firma: Seit 1997 entwickelt die Graffinity
AG maßgeschneiderte Softwarelösungen auf dem Pharmasektor zur
Beschleunigung der Einführung von neuen Produkten. "Der Technologiepark ist ein
idealer Standort, es gibt viele Synergieeffekte, die Zusammenarbeit mit Universität
und anderen Instituten klappt hervor ragend", betonte Kristina Schmidt. Bei einem
Betriebsrundgang konnten die Besucher sich von der hohen Qualität der Arbeit bei
Graffinity überzeugen, deren Spezialität die Produktion von Gold beschichteten
Platinen ist, mit deren Hilfe genaueste Messungen und Analysen von
pharmazeutischen Produkten möglich werden.
Nur ein paar Meter entfernt sind die MTM Laboratories in den Neubau INF 583
eingezogen. Dr. Peter Pack, der Vorstandsvorsitzende, freute sich über den Gast aus
Berlin und das Kommen von Lothar Binding. "Es gibt viele interessante Ideen, man
muss sie nur gut verkaufen", führte er in eine Präsentation von MTM ein. Seine
Firma wurde aus dem DKFZ ausgegründet, sie stellt Tests für die Früherkennung
von Krebs und Medikamente zur Prophylaxe her. Auch Pack und sein Kollege Dr.
Rüdiger Ridder lobten die gute Zusammenarbeit mit der Universität, dem EMBL
und dem DKFZ. "Vorbeugen ist besser als Operieren ist eine Maxime von MTM
Laboratories", so Dr. Pack. Lothar Binding unterstrich, dass Prophylaxe
grundsätzlich einer der wichtigsten Faktoren im Gesundheitswesen ist um die
Kosten senken zu können. Die Sterblichkeitsrate beim Gebärmutterhalskrebs sei
beispielsweise um 70 Prozent gesunken, nicht zuletzt nach der Entwicklung des
CINTec-Messverfahrens, für das MTM das Patent besitzt, erläuterten Pack und
Ridder.
Beeindruckt von der Effizienz des Technologieparks verabschiedeten sich Wolf-
Michael Catenhusen und Lothar Binding von Dr. Jarasch und Dr. Plate, zwei
weitere Firmenbesuche in Weinheim standen auf dem Programm.
Catenhusen betonte, dass allein sein Ministerium seit 1998 die Mittel für Forschung
und Entwicklung um 45 Prozent erhöht hat. "Eine enorme Steigerung angesichts
des Schuldenbergs den die Regierung Kohl hinterlassen hatte und den daraus
resultierenden Haushaltsvorgaben", so Lothar Binding.
In Weinheim wurden Binding, der von seiner Frau Angelika begleitet wurde,
Catenhusen und der dortige Vorsitzende der SPD-Fraktion Wolfgang Metzeltin
zuerst beim Wiley Verlag erwartet. Dr. Manfred Antoni gab einen Überblick über
die Firmengeschichte der letzten Jahre und verwies stolz auf gute Geschäftszahlen
und den Neubau des Verlagsgebäudes.
"Bei Wiley VCH sind 380 Mitarbeiter beschäftigt, 60 Prozent unseres Umsatzes
machen wir mit 130 Fachzeitschriften", so Antoni.

"Wir werden, auch im Zeitalter der elektronischen Medien Verlage brauchen,
jedenfalls mit solchem so Innovationspotenzial wie Wiley", sagte Lothar Binding.
Dr. Antoni umriss die Ausrichtung des Verlagsprogramms: erste Zielgruppe seien
forschende Wissenschaftler. Wer gedruckte Zeitschriften brauche, bekomme diese,
wer Artikel bevorzugt über das Internet bezieht, sei bei Wiley VCH ebenfalls bei
der richtigen Adresse.
"In der Politik rechtzeitig Trends wahrzunehmen und Standards zu setzen, ist
wichtig", sagte Catenhusen zu dieser Entwicklung. Lothar Binding bemerkte, die
von der SPD-Fraktion entwickelten Gesetze zur Verwertung von Onlineprodukten
seien sehr wichtige Standards, mit denen die Wissenschaft gut arbeiten könne.
Der letzte Betriebsbesuch führte zur Firma Q-DAS, die für viele namhafte Firmen
im In- und Ausland Software-gestützte Verfahren zur Qualitätskontrolle
programmiert.
"25 Mitarbeiter betreuen über 4.000 Kunden, sie haben im letzten Jahr mehr als
20.000 Programme installiert", berichtete Dr. Edgar Schulze. Ein wichtiger
Geschäftsbereich seien die am Firmensitz stattfindenden Schulungen, die jedes Jahr
von einigen hundert Teilnehmern frequentiert würden, so Dietrich weiter.
Er bedauerte den vor ungefähr sechs Jahren einsetzenden Trend, als das Studium
der Ingenieurwissenschaften aus der Mode geriet. "Diesem Trend hat die
Bundesregierung effektvoll entgegen gesteuert", sagte Wolf-Michael Catenhusen,
die Zeichen der Zeit seien erkannt worden. "Wenn eine Vorlaufzeit von fünf bis
sechs Jahren zugrunde gelegt wird, werden bald wieder genug ausgebildete
Ingenieure zur Verfügung stehen", so Lothar Binding.

Catenhusen fasste das Ergebnis seines Besuchs zusammen: "In einer Region mit so
guter Infrastruktur und exzellent ausgebildeten Menschen zu leben, bedeutet sicher
eine hohe Lebensqualität". Deshalb sei Lothar Binding zu seinen Wahlkreis zu
beglückwünschen, sehr gerne komme er nach der gewonnenen Bundestagswahl
wieder in die Rhein-Neckar-Region, schloss er.
zurück | nach oben
|