Die Kita Schatzkiste bietet Platz für 22 Kinder ab 3 Jahren und hat ein besonderes Zusatzangebot: Sprachförderung und Heilpädagogik. Anfang 2017 wurde die zweite Förderwelle des Bundesprogramms gestartet: „Sprach-Kitas: Weil Sprache der Schlüssel zur Welt ist“, ein Programm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Lothar Binding wollte wissen, ob die Bundesgelder auch „gut angelegt“ sind.

„Hier zeigt sich, dass die Mittel des Bundesprogramms Sprach-Kitas vor Ort ankommen und mehr Chancengleichheit für benachteiligte Kinder schaffen“, freut sich der finanzpolitische Sprecher der SPD bei seinem Besuch. Teilnehmende Kitas erhalten eine zusätzliche halbe Stelle für eine Sprach-Fachkraft, so hat auch die Ev. Kirche als Trägerin eine Logopädin als zusätzliche Fachkraft im Projekt für die Schatzkiste eingestellt. Der Träger setzt neben der Förderung durch den Bund zwischen 10.000 und 15.000 € pro Jahr zusätzlich ein.

„Sprache ist der Schlüssel für gute Zukunftschancen, denn wer gut Deutsch spricht, hat später bessere Chancen auf seinem Bildungsweg“, betont Daniela Schattenmann die Bedeutung des Bundesprogramms. „Für eine Einrichtung wie unsere Kita, die ausschließlich Kinder mit Migrationshintergrund betreut, ist das viel wert“, ergänzt Kita-Leiterin Agnes Müller. „Die sprachliche Förderung unterstützt die Jungen und Mädchen bei der Integration und kann ihnen zu mehr Teilhabe verhelfen. Natürlich ist die Hilfe auch für alle anderen Kinder hilfreich, etwa für Jungen und Mädchen aus benachteiligten Familien.“

Auch die bei der evangelischen Kirche beschäftigte zusätzliche Fachberaterin Birgit Bur ist von dem Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ überzeugt: „In Kindertageseinrichtungen werden Sprache und interkulturelle Kompetenzen bereits vor der Schule und vor der Ausbildung vermittelt. Mit der Bereitstellung der Mittel für zusätzliche Fachkräfte und Fachberatung und der Konzeption des Projektes auf einen längeren Zeitraum hin wird die Qualität in den teilnehmenden Kitas deutlich verbessert.“

Ganz wichtig ist es der Elternvertretung, dass Sprachförderung über Kinder mit Migrationshintergrund hinausgeht. „In einer weltoffenen und multikulturellen Stadt wie Heidelberg sollten wir alle Menschen mit unterschiedlichem kulturellen und sprachlichen Hintergrund im Blick haben“, so Elternbeirätin Sylwia Kujas.

„Umso mehr schmerzt es, dass die Sprach-Kita Ende August schließen muss“, so Binding. Insbesondere der bauliche Zustand des Forum 3 mache eine Weiterführung in den gegebenen Räumlichkeiten unmöglich, erläutert die Dekanin der Evangelischen Kirche in Heidelberg Dr. Marlene Schwöbel-Hug. „Wir behalten jedoch fest im Blick, dass wir als Kirche auf dem Emmertsgrund eine soziale Verpflichtung haben und bemühen uns um alternative Perspektiven.“

Bericht der Ev. Kirche Heidelberg: LINK